Brasilien droht allen X-Nutzern mit saftiger Strafe

Juli Rutsch
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Am 04.09.2024 - 18:07

Brasilien meint es ernst mit diesem Verbot von Elon Musks X (ehemals Twitter). Wenn Sie es trotzdem im Land nutzen, müssen Sie mit einer hohen Strafe rechnen.

Smartphone Logo X schwarzer Hintergrund
Die Nutzung von X ist in Brasilien jetzt verboten. - Depositphotos

Brasilien zeigt Elon Musk und seiner Plattform X die Rote Karte. Das Land hat ernsthafte Pläne, das Verbot von X (ehemals Twitter) durchzusetzen.

Wer nun dabei erwischt wird, wie er versucht, sich über technische Umwege wie VPNs Zugang zu seiner einstmals frei zugänglichen Plattform zu verschaffen, muss tief in die Tasche greifen.

Denn so, wie die «New York Times» aktuell berichtet, könnte das die potenziellen Nutzer rund 9000 Dollar (umgerechnet 7600 Franken) pro Tag kosten.

Desinformation oder «Zensur»?

Es mag fast übertrieben klingen: Der Oberste Gerichtshof eines Landes verbietet ein soziales Netzwerk. Doch die Geschichte hinter dieser Entscheidung lässt X und seinen Gründer Musk in keinem guten Licht erscheinen.

Grafik Elon Musk Portrait
Elon Musk ist nicht unschuldig an der Situation, dass X nun in Brasilien verboten wurde. - Depositphotos

Brasiliens Regierung hatte das soziale Netzwerk dazu aufgefordert, Desinformation, unter anderen von Gruppen, die in den Putschversuch des ehemaligen Präsidenten Bolsonaro involviert gewesen sein sollen, einen Riegel vorzuschieben. Musk seinerseits kanzelte diese Forderung als «Zensur» ab – und so lief die Situation aus dem Ruder.

Kürzlich wurde X – das seine Aktivitäten in Brasilien Anfang des Jahres bereits eingestellt und seinen Rechtsvertreter abgezogen hatte – von Brasilien angewiesen, innerhalb von 24 Stunden einen neuen Rechtsvertreter im Land zu ernennen, wie das Gesetz von ausländischen Unternehmen verlangt. Dieser Aufforderung ist X nicht nachgekommen – mit der Folge, dass die Plattform nun in Brasilien ganz verboten ist.

Wie viel sind 22 X-Nutzer in Brasilien Musk wert?

Warum so geradezu drakonische Massnahmen? Es scheint darum zu gehen, ein Exempel zu statuieren.

Die brasilianische Regierung scheint zeigen zu wollen: Wer sich nicht an die Spielregeln hält, muss mit Konsequenzen rechnen.

Klar ist: 22 Millionen X-Nutzer in Brasilien kommen erst dann wieder legal an ihre geliebte Plattform, wenn Musk Brasiliens Forderungen nachgekommen ist. Ob diese Nutzer-Menge ihm das wert ist? Wir dürfen gespannt auf die Entwicklung dieser Situation sein ...

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