IWF warnt: KI gefährdet 60 Prozent der Arbeitsplätze weltweit

Juli Rutsch
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Am 26.02.2024 - 06:53

Und es wird noch heftiger: Vor allem die Luxusbüros in Industrienationen liefen Gefahr, durch KI in Produktivität und Lohnniveau getroffen zu werden.

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IWF-Daten zu 40 % der Arbeitsplätze weltweit laufen Gefahr, von der KI übernommen zu werden. - Depositphotos

Der Internationale Währungsfonds hat ermittelt, dass fast die Hälfte aller Arbeitsplätze weltweit durch künstliche Intelligenz bedroht sein könnte.

Kristalina Georgieva, Chefin des IWF, appelliert in einem Blogartikel an Regierungen, soziale Sicherheitsnetze zu knüpfen und Umschulungsprogramme einzuführen.

Ihre Warnung basiert auf soliden Daten, die im Vorfeld des WEF in Davos kursierten, und ist alles andere als ein nach Aufmerksamkeit heischendes Zukunftsorakel.

Bis zu 60 Prozent der Arbeitsplätze in Gefahr

40 Prozent der weltweiten Arbeitsplätze seien in Gefahr, so Georgieva. Und das werde in den Luxusbüros der sogenannten «entwickelten» Volkswirtschaften stärker zu spüren sein als in den sogenannten Schwellenländern.

In ersteren seien gar bis zu 60 Prozent der Arbeitsplätze von der Ausbreitung der KI betroffen.

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Kollege per KI ersetzt? Dann sieht wohl auch die Sporteinheit am Arbeitsplatz bald anders aus ... - Depositphotos

Dabei gehe es zum einen um eine gesteigerte Produktivität, zum anderen aber auch schlicht um niedrigere Löhne, weniger Einstellungen oder gar Kündigungen en masse.

Konflikte scheinen «vorprogrammiert»

In den Schellenländern seien je nach Rechnung etwa 20 bis 40 Prozent aller Jobs durch die Entwicklungen im Bereich der KI betroffen.

Das eigentliche Problem ist hier sozialer Art: Die technische Entwicklung hinkt in vielen dieser Regionen hinterher oder ist allein für die Eliten reserviert. Die Lücke zwischen Reich und Arm würde so noch einmal vertieft und soziale Unruhen seien buchstäblich «vorprogrammiert», so Georgieva.

Oder nehmen wir folgendes Senzario: Junge Talente, die schon als Baby das Smartphone als liebstes Spielzeug hatten, nutzen nun die KI als Produktivitäts-Joker nutzen; erfahrene Profis im Metier, die klassisch auf Team- und Kopfarbeit setzen, fallen ins Hintertreffen. Das Risiko für Konflikte am Arbeitsplatz liegt auf der Hand.

Mitgestalten in der neuen Welt

Trotz all der düsteren Prognosen gibt es auch Lichtblicke: Erinnern Sie sich noch an die Aufregung um ChatGPT auf dem WEF Davos im Frühjahr 2023?

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KI ist gekommen, um zu bleiben. Helfen wir mit und gestalten wir unsere Wirtschaftslandschaft so, dass das zu unser aller Wohl sein wird. - Depositphotos

Seitdem ist die KI in den Mainstream gezogen, attraktiv für Investitionen aller Art. Unterm Strich steht fest: Die künstliche Intelligenz wird unsere wirtschaftliche Landschaft neu gestalten.

Die Herausforderung lautet: sicherstellen, dass diese Erneuerung uns allen zugutekommt, nicht nur den wenigen Auserwählten mit den neusten Tools.

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