Computer-Gehirn: Zweiter Patient bekommt Chip-Implantat
Neuralink hat einem weiteren Menschen ein Hirnimplantat eingesetzt, das aus einem Computerchip besteht. Der Patient leidet unter einer Rückenmarksverletzung.
Neuralink, das Start-up von Tech-Mogul Elon Musk, hat einen weiteren Meilenstein erreicht. Nach dem erfolgreichen Test seines Gehirn-Implantats bei einem ersten Patienten wurde nun bei einer zweiten Person eine Operation mit dieser Technologie durchgeführt.
Musk enthüllte dieses Ereignis in einem frischen Podcast und zeigte sich überaus zufrieden mit den Ergebnissen. Über das Gesamt der Operation hielt er sich aber weitestgehend bedeckt und gab nur wenige Details preis.
400 Elektroden an der Arbeit
«Ich will es nicht verschreien, aber es scheint extrem gut gelaufen zu sein mit dem zweiten Implantat», sagte Musk im Gespräch mit Podcast-Moderator Lex Fridman. «Es gibt viele Signale, viele Elektroden. Es funktioniert sehr gut.»
Neuralink befindet sich in einer Testphase seines Chips, der insbesondere Menschen mit Rückenmarksverletzungen Hilfe verspricht.
Der zweite Proband in der Testphase war laut Musk mit einer ähnlichen Rückenmarksverletzung diagnostiziert wie der erste Patient. Rund 400 Elektroden des Implantats sollen bereits einwandfrei in seinem Gehirn arbeiten – ein guter Start, wenn man bedenkt, dass ein Implantat in der Regel etwas mehr als 1000 Elektroden nutzen kann.
Vom Stock im Mund zum Gedankenlesen
Mithilfe von Neuralinks Chip kann der erste Proband bereits Videospiele spielen, im Internet surfen oder Beiträge auf sozialen Medien posten. Dafür muss er nur denken, was er machen will – und der Computer folgt seinen Vorgaben.
Vor seiner Operation hatte das noch ganz anders ausgesehen. Hatte er da einen Computer nutzen wollen, musste er einen Stick in den Mund nehmen, und damit den Bildschirm eines Tablets berühren.
Der Chip ermöglicht Rückenmarks-Patienten so ein deutlich gesteigertes Mass an Unabhängigkeit und Selbstständigkeit.
Erste Hürden erfolgreich überwunden
Dieser Erfolg ist umso bemerkenswerter, als das erste Implantat anfänglich noch Probleme gemacht hatte. Die winzigen Drähte des Implantats hatten sich nach der Operation zunächst zurückgezogen; infolge waren viele Elektroden zur Messung von Gehirnsignalen ausgefallen.
Diese Hürde sei jedoch mittlerweile überwunden worden. Unter anderen wurden Anpassungen am Algorithmus durchgeführt, sodass das Implantat insgesamt sensibler ist und wieder Gehirnsignale überwachen kann.
Musk ist optimistisch für die Zukunft: Er plant bereits acht weitere Operationen im Rahmen klinischer Studien in diesem Jahr.