Startup sendet Nachricht an Präsident Macron mithilfe von Gedanken

Juli Rutsch
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Ein französisches Start-up hat weltweit erstmalig Nachrichten mittels Gedanken und Bewegungen versendet – nur mithilfe eines Brain-Computer-Headsets.

Mann Gehirn beleuchtet Computer Gedankenübertragung
Ein französisches Startup schickte auf der Social-Media-Plattform X eine Nachricht an Präsident Emmanuel Macron mittels eines speziellen Gerätes. - Depositphotos

Das französische Startup «Inclusive Brains» hat es geschafft, eine Nachricht an Präsident Emmanuel Macron zu senden und zwar lediglich durch Gedankenkraft und Bewegungen. Dieses Ereignis zeigt, wie weit wir auf dem Weg zur Verschmelzung von Mensch und Maschine gekommen sind.

Versendet wurde die Nachricht durch ein innovatives Gehirn-Computer-Interface, das ohne invasive Eingriffe auskommt und auf generativer Künstlicher Intelligenz basiert. Dadurch gelang es dem Team von Inclusive Brains während des UN-Gipfels «AI for Good» Ende Mai in Genf live vor Publikum diese Technologie zu präsentieren.

Die Zuschauer waren Zeugen eines Aktes technologischer Magie.

Gedanken werden Tweets: Wie funktioniert's?

Die Steuerung erfolgte über Kopfbewegungen zum Navigieren des Cursors und die Nutzung von Hirnwellen zum Klicken. Ähnlich wie bei einer Computermaus, nur dass hier ein kleines Headset als Übertragungsmedium diente.

Macron antwortete in einem Post auf X und erklärte, es sei der „erste Tweet in der Geschichte, der nur durch Gedanken geschrieben und veröffentlicht wurde“.
Macron antwortete in einem Post auf X und erklärte, es sei der „erste Tweet in der Geschichte, der nur durch Gedanken geschrieben und veröffentlicht wurde“. - X

Innerhalb weniger Minuten wurde so eine Nachricht verfasst und abgesendet. Der Tweet an Macron lautete: «Hallo UN! Weltpremiere made in France Fierté Française!», inklusive Emojis und einem Foto.

Das Startup Inclusive Brains erklärte, dass der Prozess unter normalen Umständen sogar noch schneller hätte erfolgen können. Stressbedingt sei die Konzentration jedoch eine Herausforderung gewesen.

Von Marseille nach ganz Europa

Dieser Durchbruch könnte Frankreichs Antwort auf Projekte wie Neuralink sein. Dahinter steckt ein Brain-Computer-Interface, das u. a. unter der Anleitung von Elon Musk mit entwickelt wird.

Doch mit einem entscheidenden Unterschied: Bei Inclusive Brains steht neben der technologischen Innovation besonders die soziale Inklusion im Vordergrund. Olivier Oullier, Gründer und CEO des Unternehmens betont den Wunsch mittels KI-und Neurotechnologie nicht nur Arbeitsplätze zugänglicher zu machen, sondern auch physische sowie psychische Gesundheit fördern zu wollen.

Inklusion spielt dabei eine zentrale Rolle: Gerade für Menschen in isolierten Lebenslagen bietet diese Technologie neue Möglichkeiten zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Ein Aspekt, der insbesondere beim «AI for Good»-Gipfel hervorgehoben wurde.

Eine Botschaft geht weiter als gedacht

Aber nicht nur digitale Nachrichten wurden bereits erfolgreich versendet. Vor Kurzem nahm Nathalie Labrégère, eine 34-jährige Frau mit körperlichen und kognitiven Behinderungen, in Marseille an einem Staffellauf teil und konnte dank der Technologie, die in einem gedankengesteuerten Exoskelett verwendet wurde, die olympische Fackel halten.

Nathalie Labrégère hält dank eines gedankengesteuerten Exoskelett die olympische Fackel nach oben.
Nathalie Labrégère hält dank eines gedankengesteuerten Exoskelett die olympische Fackel nach oben. - Inclusive Brains auf X

Sie konnte den Arm steuern, indem sie ihren Mund öffnete oder in die Luft küsste. Ein bewegendes Beispiel dafür was bereits heute machbar ist.

Inclusive Brains sieht grosses Potential darin, seine inklusive Vision auch weltweit umzusetzen. Trotz begrenzter finanzieller Mittel haben sie bereits Beeindruckendes erreicht.

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