Wie sich das Metaverse neu erfinden will
Utopie oder Realität? Noch bis vor Kurzem sprach die halbe Welt vom Metaverse. Wie realistisch sind die virtuellen 3-D-Räume wirklich? Der Status quo.
Das Metaverse, vor gar nicht mal so langer Zeit als Megahype gefeiert, verschwand in jüngerer Zeit etwas in der Versenkung. Zumindest bezogen auf die mediale Berichterstattung.
Was passiert gerade im und um das Metaverse? Wie weit ist die digitale Vernetzung im virtuellen Raum vorangeschritten?
Ein Blick zurück
Zunächst ein Blick zurück zur Idee und Entstehung des Metaverse. Die Grundlage bildet das Konzept eines digitalen Paralleluniversums, in dem Menschen zusammenkommen und in dem alles möglich scheint.
Es geht um digitale 3-D-Erlebniswelten, um zu shoppen, sich mit Arbeitskollegen zu treffen oder Shows der Lieblings-Acts zu besuchen. Die Idee dahinter ist schon älter, doch mit der nahezu universellen Verbreitung von Mobiltelefonen und Highspeed-Internet erschien diese Vision umsetzbar.
Kurzer Hype?
Aber was ist aus dem vielgehypten Metaverse geworden? Ist es wirklich schon vorbei, bevor es richtig losging?
Schon Ende 2022 platzte die Blase um das Metaverse, finanzielle Verluste für die involvierten Firmen folgten. Doch trotz dieser Rückschläge ist das Riesenprojekt Metaverse keinesfalls tot, es entwickelt sich vielmehr still und heimlich weiter.
Die Komponenten und Bausteine des Metaversums gewinnen an Stärke, da sich die Technologien hinter virtueller und erweiterter Realität rapide verbessern. Moderne Techniken wie Eye-Tracking versprechen, visuelle Erlebnisse noch ansprechender zu gestalten.
Das «Industrielle Metaverse»
Vermehrt rückt auch das sogenannte «Industrial Metaverse» oder «industrielle Metaversum» ins Zentrum. Vor allem die Arbeitswelt und Unternehmen sollen davon profitieren und sich vernetzen.
Es geht im Kern um mehr Effektivität und Produktivität durch den Einsatz virtueller Realitäten in der Produktion. Geplant sind der Einsatz von Virtual Reality (VR) zur Schulung von Mitarbeitern und Augmented Reality (AR) für die Effizienzsteuerung.
Marktwert mit 12 Nullen
Und es gibt noch einen anderen Bereich, in dem das Metaversum viel Potenzial sieht: den E-Commerce-Sektor. Kunden fordern zunehmend virtuelle Produkte, die mit der physischen Welt verknüpft sind – etwa digitale Währungen für das virtuelle Shopping-Erlebnis.
Ein McKinsey-Bericht von 2023 prognostizierte einen Marktwert für den metaversalen Handel von umgerechnet 4,5 Billionen Franken bis 2030. Auch dies zeigt: Trotz aller Rückschläge und Kritik scheinen die Chancen und Möglichkeiten des Metaversums enorm.
Die Erweiterung unserer Welt durch die Vermengung von Realität und Virtualität schreitet jedenfalls weiter unaufhaltsam voran.