Was ist Web-Tracking und warum folgen uns Websites?

Björn Schneider
Björn Schneider

Am 18.06.2024 - 06:43

In Browsern und auf vernetzten Geräten steht Web-Tracking auf der Tagesordnung. Doch was steckt dahinter – und warum folgen uns Websites überhaupt?

Auge schaut durch Schlüsselloch
Wir alle kennen den Begriff und sind davon betroffen: Website-Tracking. Doch was bedeutet das eigentlich genau? - Depositphotos

Ein Ausflug ohne Kompass oder GPS ist vergleichbar mit einer Webseite, die auf Nutzerdaten verzichtet. Man tappt im Dunkeln, unsicher, welche Wege korrekt sind und welche zum Ziel führen – in diesem Fall zum Online-Erfolg.

Aber woher wissen Unternehmen, wo wir klicken? Wie navigieren Nutzer durch die Seiten und finden die Informationen, die sie brauchen?

Hier kommt das Website-Tracking ins Spiel. Es ermöglicht Website-Betreibern, uns zu folgen und wertvolle Einblicke ins User-Verhalten zu gewinnen.

Website-Tracking: Der digitale Detektiv

Website-Tracking ist quasi der Sherlock Holmes des Internets. Es sammelt Daten darüber, wie sich Menschen auf einer Webseite verhalten und analysiert diese.

Arbeitsmittel eines Detektivs
Das Tracking erinnert an die Arbeit eines (digitalen) Detektivs. Er beziehungsweise es stellt Beobachtungen an, aus denen es Erkenntnisse zieht. - Depositphotos

So lässt sich herausfinden, von wo Besucher kommen, was ihnen gefällt und was nicht. Dabei unterscheidet man zwei Arten von Tracking.

Das First-Party-Tracking findet direkt auf der eigenen Seite statt und erfasst Daten wie IP-Adressen oder Seitenbesuche. Beim Third-Party-Tracking hingegen werden User-Aktivitäten über mehrere Websites hinweg getrackt – ein beliebtes Mittel für Werbetreibende.

Warum wird getrackt?

Ein wichtiger Grund, warum kommerzielle Websites und damit Unternehmen tracken, ist deren Ziel, Produkte oder Dienstleistungen zu verbessern. Auch die (unternehmenseigene) Sicherheit kann durch das Monitoring von Nutzeraktivitäten erhöht werden.

Ein weiterer Aspekt ist die Bereitstellung personalisierter User-Erlebnisse. Durch das Beobachten, wie User mit der Seite interagieren, erhalten Seitenbetreiber wertvolle Einblicke ins Kundenverhalten – und können Angebote entsprechend anpassen.

Wie wird getrackt?

Es gibt viele verschiedene Methoden des Website-Trackings, vom Maus-Tracking über Eye-Tracking bis hin zum Klick-Tracking. Die gängigsten sind dabei IP-Tracking und Cookies.

IP-Adressen
Mit IP-Adressen lässt sich der User-Standort identifizieren, was Firmen bei gezielten Werbekampagnen hilft. - Depositphotos

IP-Adressen erlauben Rückschlüsse auf den User-Standort, was wiederum hilfreich für gezielte Werbekampagnen sein kann. Cookies enthalten Informationen über unsere Online-Aktivitäten und erlauben es Unternehmen, personalisierte Werbung auszuspielen.

Wie stoppe ich das Tracking?

Wenn Sie eine Website besuchen, gibt es viele Gründe, warum Sie nicht möchten, dass diese ihnen folgt. Der häufigste ist, dass Sie die Menge an personenbezogenen Daten, die Websites über Sie sammeln, stört.

Doch wie bringt man nun Seiten dazu, das Tracking zu stoppen? Dafür gibt es einige Wege.

Surfen Sie zum Beispiel im Inkognito-Modus, sodass nicht mehr nachvollziehbar ist, welche Seiten Sie besucht haben. Ausserdem hilft es, öfter mal den Cache (Zwischenspeicher) zu leeren und Anti-Tracking-Tools zu verwenden.

Mehr zum Thema:

Weiterlesen