Autonome U-Boote nutzen KI zur Orientierung ohne GPS

Juli Rutsch
Juli Rutsch

Am 11.01.2024 - 15:20

Unterwasserroboter können tief unter der Wasseroberfläche operieren – ohne menschlichen Eingriff. KI hebt sie auf ein neues Level.

Pool Roboter Messgeräte
Unterwasserroboter können sich alleine mittels KI orientieren, ohne ein GPS-Signal nutzen zu müssen. - Flinders University Australia

Die unbesetzten Unterwasserfahrzeuge (UUVs), auch als autonome Unterwasserroboter bekannt, sind dabei, eine Revolution in der Welt der Seefahrt und Meeresforschung auszulösen.

Bisher wurden UUVs hauptsächlich für Aufgaben wie die Tiefsee-Erkundung oder das Entschärfen von Unterwassermunition eingesetzt. Doch ihre Möglichkeiten sind bei weitem noch nicht ausgeschöpft.

KI statt GPS: Autonomes Navigieren trotz schlechter Sicht

Eine Herausforderung beim Einsatz dieser Roboter ist die Navigation unter Wasser. Denn hier stossen herkömmliche Technologien wie GPS an ihre Grenzen. Sie funktionieren schlichtweg nicht unter Wasser.

Koralle Tiefsee Roboter
Weder GPS noch Kamerasysteme können Unterwasserroboter zuverlässig navigieren unter Wasser. - Depositphotos

Und auch Kamerasysteme versagen oft aufgrund der geringen Sichtweite im Meer. Aber Forscher haben nun begonnen, maschinelles Lernen zu entwickeln, um den UUVs zu helfen, besser autonom zu navigieren.

Gefährlicher Job mit Umwelteinfluss: Biofilme entfernen

Einer ihrer Beweggründe ist es letztendlich, gefährliche Arbeiten wie das Abkratzen von Bioorganismen anzugehen, welche sich auf Schiffsrümpfen ansammeln.

Diese Ansammlungen, auch als Biofilme bekannt, stellen eine Bedrohung für die Umwelt dar.

Gleichzeitig erhöhen sie die Schiffskosten durch den zusätzlichen Widerstand.

Wie lernt ein Unterwasser-Roboter?

In einer Studie haben Forscher aus Australien und Frankreich maschinelles Lernen eingesetzt, um UUVs beizubringen, unter schwierigen Bedingungen genauer zu navigieren. Dabei kommt das sogenannte Deep Reinforcement Learning zum Einsatz.

Die Roboter führen zunächst zufällige Aktionen aus. Dann vergleichen sie die Ergebnisse mit dem Ziel – in diesem Fall so genau wie möglich am vorgesehenen Bestimmungsort anzukommen.

Ozeanströmungen meistern: Navigation trotz starker Interferenzen

Die Meeresströmungen sind stark und können Fahrzeuge weit von ihrem beabsichtigten Pfad abbringen. Daher müssen UUVs lernen, ihre Route anhand der Strömungsverhältnisse anzupassen.

Roboterarm Rohr Laserpistole Blasen unter Wasser
Durch das Deep Maschine Learning können die Unterwasserroboter noch besser eingesetzt werden. - Depositphotos

Für optimale Leistung haben die Forscher einen langjährigen Ansatz des Verstärkungslernens modifiziert. Sie änderten den Prozess so ab, dass er sich eher an der Art orientiert, wie menschliche Gehirne lernen.

Schnelleres Training bei geringerem Energieverbrauch

Die Forscher fanden heraus, dass UUV-Modelle mit dieser angepassten Speicherpuffertechnik schneller trainieren konnten und dabei weniger Strom verbrauchten.

Beide Verbesserungen bieten einen erheblichen Vorteil bei der Bereitstellung eines UUVs.

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