So entwickelte sich die Videotelefonie zu einem Massenphänomen
Videocalls und -konferenzen haben unsere Kommunikation entscheidend verändert. Dabei ist die Idee dahinter alles andere als neu. Ein Blick zurück.
Lange träumten Menschen von einer Technologie, die es ermöglicht, während eines Telefonats das Gegenüber zu sehen. Diese «Vision» wurde mit dem Aufkommen der Videotelefonie Wirklichkeit.
Videokonferenzen und -calls sind längst zu selbstverständlichen Alltagsbegleitern geworden – dabei reicht die Geschichte der Videotelefonie fast 100 Jahre zurück. Eine Reise zu den Ursprüngen.
Die Anfänge der Technologie
Die Geschichte der Videotelefonie reicht bis ins Jahr 1927 zurück. Damals fand zwischen US-Wirtschaftsminister Herbert Hoover in Washington und Mitarbeitern des Telekommunikationskonzerns AT&T die erste öffentliche Demonstration einer Ein-Wege-Videoverbindung statt.
Drei Jahre später folgte die Präsentation einer Zweiwege-Videoverbindung – dank der Entwickler und Techniker von T&T's Bell Laboratories. Weitere 25 Jahre darauf (1956) erfanden sie ein funktionstüchtiges Videotelefonie-Modell, welches auf bestehenden Telefonleitungen betrieben werden konnte.
Videotelefonie im Wandel der Zeit
Die Fortschritte in der Videotechnologie führten 1963 zur Einführung des Picturephones: ein komplettes System, das Video-Kommunikation über Telefonleitungen ermöglichte. Trotz modernster Technik und Millionen-Investitionen konnte sich das Picturephone jedoch nicht auf dem Markt durchsetzen.
Unterdessen entwickelte sich die Technik kontinuierlich weiter: Ab Ende der 1980er-Jahre gab es Standbild-Videotelefone, die Standardmodems für die Datenübertragung nutzten.
Der allmähliche Wandel von Analog- zu Digitaltechnik vollzog sich Anfang der 90er-Jahre. AT&T veröffentlichte 1992 das Videophone 2500, das Farbbilder übertrug und die Videosignale digitalisierte.
Der Aufstieg von Skype, Teams & Co.
Gegen Ende des letzten Jahrtausends erfanden Tech-Unternehmen zwei neue Lösungen für videobasierte Kommunikation: Business-Videokonferenzsysteme und Desktop-Videokonferenzen. Sie nutzen Videokameras, Kompressionshardware und -software sowie eine Internetverbindung zur Übertragung synchronisierter Sprach- und Videosignale an einen oder mehrere Standorte.
Diese Weiterentwicklungen waren entscheidend für die weltweite Verbreitung und allgemeine Beliebtheit von speziellen Video-Plattformen und Online-Videokonferenz-Tools.
Heute sind Dienste wie Teams, Google Meet, Zoom und Discord längst Teil unserer beruflichen wie privaten Kommunikation und Mediennutzung.