Slack, Zoom oder Teams: So spioniert Ihr Chef Sie aus

Juli Rutsch
Juli Rutsch

Am

Wenn Sie Büro-Tools wie Slack, MS Teams oder Zoom nutzen, dann Vorsicht: Ihr Chef könnte mitlesen. Selbst private Gespräche sind möglicherweise nicht so privat.

Achtung, wenn Sie zu privat werden in Teams oder Zoom. Ihr Chef könnte davon mitbekommen.
Achtung, wenn Sie zu privat werden in Teams oder Zoom. Ihr Chef könnte davon mitbekommen. - Depositphotos

In der heutigen digitalen Arbeitswelt sind Tools wie Slack, Teams und Zoom zu unverzichtbaren Kommunikationsmitteln geworden. Doch während wir diese Plattformen nutzen, um uns mit Kollegen auszutauschen oder Meetings abzuhalten, könnten unsere Vorgesetzten sie als Spionageinstrumente verwenden.

Die zunehmende Verbreitung des Homeoffice hat dazu geführt, dass immer mehr Arbeitnehmer einen Grossteil ihres Tages auf diesen Plattformen verbringen.

Büro-Tools wie Slack können Sie ganz schön auffliegen lassen, sollte der Chef darin mitlesen.
Büro-Tools wie Slack können Sie ganz schön auffliegen lassen, sollte der Chef darin mitlesen. - Depositphotos

Doch die Aktivitäten auf diesen Systemen sind nicht immer privat. Ihr Chef könnte alles sehen ...

Wie Slack Ihre Geheimnisse preisgibt

Gängige Geschäftskollaborationsplattformen wie Slack und Teams sind so strukturiert, dass Administratoren weitreichende Kontrollmöglichkeiten haben. Mit den richtigen Berechtigungen kann Ihr Chef praktisch alles kontrollieren und einsehen, was auf der Plattform passiert.

Slack beispielsweise bietet Unternehmen die Möglichkeit zur Datenexportierung an. Manager erhalten, in höherwertigen Tarifen, sogar direkten Zugriff auf Informationen.

Alles, vom aktuellen Status eines Mitarbeiters bis hin zu allgemeinen Nutzerdaten, ist dann für neugierige Augen sichtbar.

Zoom: Der Wolf im Schafspelz?

Trotz seiner Verbesserungen in puncto Datenschutz während des Remote-Arbeitsbooms bleibt Zoom eine potenzielle Goldgrube für spionierende Vorgesetzte.

Die Geschäftsversion von Zoom erlaubt es Managern, Chatnachrichten zu lesen, Meetings zu überprüfen und sogar die Teilnahme an Besprechungen zu verfolgen.

Teams: Microsofts Spionagetool?

Microsoft Teams bietet Arbeitgebern umfangreiche Möglichkeiten zur Mitarbeiterüberwachung. Von der Verfolgung aller Chats, Anrufe und Meetings bis hin zum Status eines Mitarbeiters.

Es gibt bei MS Teams kaum Privatsphäre für Mitarbeitende.

Google Workspace: Der unsichtbare Beobachter

Auch Google Workspace gewährt Arbeitgebern erstaunliche Überwachungsrechte. Mit höherwertigen Tarifen können Vorgesetzte auf den «Vault» zugreifen, der so gut wie alles speichert.

Von Inhalten aus Google Drive und Gmail bis hin zur Aktivitätsverfolgung.

Bossware: Wenn Ihr Chef Sie im Auge behält

Neben diesen Kollaborations-Apps existiert eine ganze Reihe weiterer Softwarelösungen, die als Bossware oder Tattleware bekannt sind.

Zoom wird in vielen Unternehmen genutzt. Aber Vorsicht, was Sie dort mit Ihren Kollegen besprechen.
Zoom wird in vielen Unternehmen genutzt. Aber Vorsicht, was Sie dort mit Ihren Kollegen besprechen. - Depositphotos

Diese Tools können Ihre Social-Media-Nutzung überwachen oder Daten darüber sammeln, was Sie auf Ihren persönlichen Konten tippen.

Ist das legal?

In der Schweiz sind Überwachungs- und Kontrollsysteme, die das Verhalten der Arbeitnehmer am Arbeitsplatz überwachen sollen, grundsätzlich nicht erlaubt.

Ebenso grundsätzlich selbstverständlich sollte aber sein: Private Themen haben im Job-Chat meistens nichts zu suchen. Sollten Sie jedoch den Verdacht haben, Opfer möglicher Überwachung durch Ihre Vorgesetzten (oder andere?!) zu sein, holen Sie sich technische UND juridische Hilfe!

Mehr zum Thema:

Weiterlesen

Kommentare