Kamerafallen zum Tigerschutz gefährden Frauen in Nordindien
Forscher der Universität Cambridge entdeckten, dass Überwachungstechnik für Tiger in Indien unbeabsichtigte negative Folgen für Frauen hat.
Kamerafallen und Drohnen, die in einem indischen Reservat Tiger überwachen sollen, haben gefährliche Konsequenzen für dort lebende Frauen. Wie «Heise» berichtet, haben Forscher der Universität Cambridge herausgefunden, dass diese Technik von der örtlichen Regierung und männlichen Dorfbewohnern missbraucht wird.
Die moderne Überwachungstechnik wird laut den Forschern genutzt, um Frauen ohne deren Zustimmung zu beobachten. Dies führt dazu, dass die Frauen ihr Verhalten ändern und sich dadurch in Gefahr bringen.
Ein konkretes Beispiel zeigt die Problematik auf: Eine Frau wurde während eines Toilettengangs von einer Kamerafalle fotografiert. Das Bild wurde anschliessend in sozialen Medien verbreitet.
Einschränkung der Bewegungsfreiheit
Die Überwachungstechnik schränkt die Freiheit der Frauen in Indien stark ein. Sie können nicht mehr unbesorgt in die Wälder gehen, um ihren täglichen Aktivitäten nachzugehen.
Diese Einschränkung hat schwerwiegende Folgen: Eine der interviewten Frauen wurde inzwischen von einem Tiger getötet. Dies unterstreicht die konkrete Gefahr, der die Frauen ausgesetzt sind.
Die Forscher betonen, dass niemand diese negativen Auswirkungen auf die Gesundheit der Frauen vorhersehen konnte. In Naturschutzkreisen hat diese Erkenntnis für grosse Aufregung gesorgt.
Notwendigkeit des Umdenkens
Die Studie macht deutlich, dass beim Einsatz von Überwachungstechnik im Naturschutz die sozialen Folgen stärker berücksichtigt werden müssen.
Die Forscher plädieren dafür, vor dem Einsatz solcher Technologien über mögliche unerwünschte Konsequenzen nachzudenken.
Diese Erkenntnisse sind besonders relevant, da der Einsatz von Kamerafallen und ähnlicher Technik im Wildtierschutz weit verbreitet ist. Es ist wichtig sicherzustellen, dass diese Methoden keine unbeabsichtigten Schäden verursachen.