Fliegen mit Wasserstoff: Schweizer Wasserflugzeug macht's vor

Juli Rutsch
Juli Rutsch

Am 30.07.2024 - 06:10

Das Schweizer Start-up Jekta stattet sein elektrisches Wasserflugzeug mit einem neuen Antrieb aus. Dieser agiert auf der Grundlage von Wasserstoff.

Wasserflugzeug fliegt über karibische Insel und Meer
Das Schweizer Wasserflugzeug von Jekta soll bald mit Wasserstoff angetrieben werden. - Jekta

Das Schweizer Start-up Jekta und das britisch-amerikanische Unternehmen Zero-Avia haben sich zusammengeschlossen, um einen Wasserflugzeug-Prototyp zu entwickeln, der mit Wasserstoff betrieben wird.

Das Flugboot PHA-ZE 100 soll neue Massstäbe in Sachen Reichweite setzen. Dieses ambitionierte Projekt wurde ganz aktuell auf der Farnborough International Airshow vorgestellt.

Mit dem Ziel, eine Zertifizierung für ein anfänglich batteriebetriebenes Modell zu erhalten, plant Jekta nun die Markteinführung einer fortschrittlicheren Version des 19-sitzigen Wasserflugzeugs.

Wasserstoff-Power: Viermal mehr Reichweite

Mit dem wasserstoffbetriebenen PHA-ZE 100 will Jekta bis zu rund 326 Seemeilen fliegen können. Das sind über 600 Kilometer.

Wasserflugzeug Animation des Herstellers Flugzeug auf Themse in London
Das Ziel von Jekta lautet, ein emissionsfreies Regionalflugzeug zu erschaffen. - Jekta

Bis zum Jahr 2027 soll ein vollständiger Prototyp angefertigt sein. Verbesserte Batterietechnologien sollen dann eine noch höhere Leistung ermöglichen könnten.

Samson-Akku Magnix verspricht Strom – viel Strom!

Auf dem Weg zur Zertifizierung im Jahr 2029 sieht sich das Unternehmen jedoch auch mit Herausforderungen konfrontiert: Welche Batteriepakete sollen im Wasserflugzeug verbaut werden?

George Alafinov, CEO von Jekta, hat eine neue Lösung ins Auge gefasst, die ihn optimistisch stimmt. Er weist auf die Lancierung des neuen Samson-Akkus von Magnix hin, der eine Energiedichte von 300 Wattstunden pro Kilogramm bietet.

Herstellerskizze zur Samson-Batterie von MagniX
Die überraschende Markteinführung der Samson-Batterie von MagniX könnte dem Start-up Jekta in die Karten spielen. - MagniX

Dieser Akku würde dem Flugboot rund 30 Prozent mehr Strom liefern als alles, was bisher verfügbar war.

Zukunftsvision: Mehr Optionen für Betreiber

Die Partnerschaft mit Zero-Avia sieht vor, dass beide Unternehmen gemeinsam an dem Energieerzeugungssystem für den PHA-ZE 100 arbeiten. Dazu gehören Wechselrichter, elektronische Komponenten sowie ein Wasserstofftank und Kraftstoffsystem.

Durch diese Zusammenarbeit kann Jekta potenziellen Kunden zwei verschiedene Treibstoffsysteme anbieten.

Jeder Region, was sie braucht

Das Wasserstoffsystem stellt eine attraktive Alternative zur Elektrobatterie dar und verspricht eine deutliche Reichweitenerhöhung des PHA-ZE 100. Dieses System wäre somit ideal für längere regionale Strecken.

Das batteriebetriebene Modell hingegen eignet sich besser für Kurzstreckenmissionen und Standorte, wo Strom kostengünstiger und leichter zugänglich ist.

Mit dieser neuen Generation von Wasserflugzeugen erwartet Jekta künftige Nachfragen aus Asien und dem Nahen Osten.

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