China entwickelt Diamanten als superdichtes Speichermedium
Chinesische Forscher entwickeln revolutionäre Datenspeichertechnik in Diamanten mit 1,85 Terabyte pro Kubikzentimeter und millionenjähriger Haltbarkeit.
Wissenschaftler der Universität für Wissenschaft und Technologie in Hefei, China, haben eine innovative Methode zur Datenspeicherung in Diamanten entwickelt. Die Technologie erreicht eine beeindruckende Speicherdichte von 1,85 Terabyte pro Kubikzentimeter.
Die Forscher nutzen ultrakurze Laserpulse, um winzige Hohlräume in Diamanten zu erzeugen. Diese atomgrossen Hohlräume dienen zur Datenspeicherung.
Das Verfahren ermöglicht eine Genauigkeit von über 99 Prozent beim Speichern und Auslesen von Daten.
Langlebigkeit und Kapazität
Ein herausragendes Merkmal dieser Technologie ist ihre aussergewöhnliche Langlebigkeit. Studienautor Ya Wang erklärte gegenüber «New Scientist»:
«Sobald die internen Datenspeicherstrukturen mit unserer Technologie stabilisiert sind, kann der Diamant eine aussergewöhnliche Langlebigkeit erreichen – Datenerhaltung für Millionen von Jahren bei Raumtemperatur – ohne jegliche Wartung zu erfordern».
Die Speicherkapazität ist ebenfalls beeindruckend. Ein diamantbasierter optischer Datenträger in der Grösse einer Blu-Ray-Disc könnte etwa 100 Terabyte Daten speichern: dies entspricht dem Inhalt von rund 2000 Blu-Rays.
Potenzielle Anwendungen
Diese Technologie könnte besonders für Bereiche interessant sein, die enorme Datenmengen verarbeiten und langfristig speichern müssen. Quantencomputer, künstliche Intelligenz und Supercomputer könnten von dieser Entwicklung profitieren.
Auch für Regierungsbehörden, Forschungseinrichtungen und grosse Bibliotheken, die Wert auf langfristige Datenarchivierung legen, könnte die Diamantspeicherung attraktiv sein.
Herausforderungen und Zukunftsaussichten
Trotz der vielversprechenden Ergebnisse ist die Technologie noch weit von der Marktreife entfernt. Das aktuelle System erfordert teure Laser, Hochgeschwindigkeitskameras und weitere komplexe Geräte.
Die Herstellung von Diamanten in der erforderlichen Qualität und Grösse ist aufwendig und kostspielig. Zudem muss die Technologie weiter verfeinert werden, um für den breiten Einsatz praktikabel zu sein.
Die Forscher sind jedoch optimistisch. Sie glauben, dass zukünftige Entwicklungen das gesamte System auf die Grösse einer Mikrowelle schrumpfen lassen könnten.