Wie erkennt man, ob man von einem Apple AirTag getrackt wird?

Edna Lark
Edna Lark

Am 05.09.2024 - 15:45

Immer mehr Menschen nutzen Methoden, um herauszufinden, ob sie mittels Apple AirTags ohne ihre Zustimmung getrackt werden.

AirTag
Ein AirTag von Apple. - Depositphotos

Apple AirTags haben das Auffinden wertvoller Gegenstände wie Schlüssel, Brieftaschen oder Fahrräder erheblich erleichtert.

Die handlichen Tracker senden Bluetooth-Signale aus, die von Apple-Geräten in der Nähe empfangen und an die iCloud übermittelt werden, um den Standort des AirTags in der «Find My»-App des Besitzers anzuzeigen.

Diese revolutionäre Technologie hat jedoch eine Kehrseite – sie kann missbraucht werden, um Personen zu verfolgen – und zwar ohne deren Einwilligung.

Das Dilemma der Apple AirTags

Um diesem Problem zu begegnen, hat Apple wesentliche Änderungen an den AirTags vorgenommen.

Von nun an werden iPhone-Benutzer benachrichtigt, wenn sich ein AirTag mit ihnen bewegt. Darüber hinaus erhalten sowohl iOS- als auch Android-Geräte eine Warnmeldung, wenn ein unbekannter Bluetooth-Tracker gefunden wird.

Apple erinnert zudem AirTag-Besitzer daran, dass die Tracker ausschliesslich zur Ortung persönlicher Gegenstände und nie zur unerwünschten Verfolgung anderer Personen verwendet werden dürfen.

Erkennen, ob ein AirTag Sie verfolgt

Sowohl iPhone- als auch Android-Nutzer können Warnungen erhalten, wenn sie durch einen AirTag verfolgt werden. Der Warnhinweis lautet unmissverständlich: «AirTag gefunden, das sich mit Ihnen bewegt».

Dieser Hinweis erscheint, wenn sich der AirTag vom Besitzer entfernt hat und das iPhone aktiv ist. Ähnliche Meldungen können auch bei anderen «Find My Network»-Zubehörteilen wie AirPods hervorgerufen werden, sofern sie sich von ihrem Besitzer entfernen.

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Apple gibt eine Mitteilung ans Handy, wenn sich ein AirTag in der Nähe befindet. - Depositphotos

Wenn allerdings keine Meldung über einen nahegelegenen unbekannten AirTag erscheint, obwohl man einen solchen vermutet, kann man durch mehrere Schritte sicherstellen, dass die Tracking-Benachrichtigungen eingeschaltet sind.

Dazu gehören das Einschalten der Ortungsdienste in den Einstellungen und des Bluetooths sowie das Aktivieren der Tracking-Benachrichtigungen in der «Find My»-App.

Schritte zur Identifizierung eines versteckten AirTags

Wenn ein AirTag-Besitzer sein Gerät verliert oder von ihm getrennt wird, könnte das Gerät ein Geräusch erzeugen, um sich leichter auffindbar zu machen.

Dann sollte man die «Find My»-App öffnen und prüfen, ob ein verlorenes AirTag gefunden wurde. Falls die App ein solches anzeigt, kann man den Button «Sound abspielen» drücken, um es leichter zu finden.

Sollte der Verdacht bestehen, dass ein AirTag versteckt ist, sollte man seine Sachen gründlich durchsuchen, einschliesslich Jacken sowie Brieftaschen und Taschen.

Was tun, wenn man ein fremdes AirTag findet?

Wenn man auf ein fremdes AirTag stösst, kann man sein iPhone oder ein anderes NFC-fähiges Smartphone verwenden, um Informationen zum AirTag abzurufen. Dazu hält man die Oberseite des Telefons nahe an die weisse Seite des gefundenen AirTags und bekommt dann eine Benachrichtigung.

Diese führt zu einer Webseite mit der Seriennummer des AirTags und den letzten vier Ziffern der Telefonnummer des Besitzers. Um das AirTag zu deaktivieren und somit den Besitzer daran zu hindern, seinen aktuellen Standort zu sehen oder Updates zu erhalten, muss man lediglich die Batterie aus dem Gerät entfernen.

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AirTags haben Vor- und Nachteile. - Depositphotos

Dafür übt man Druck auf das AirTag aus, dreht die Abdeckung gegen den Uhrzeigersinn und nimmt dann die Batterie heraus. Wenn man sich durch ungewolltes Tracking bedroht fühlt, sollte man im gesamten Prozess Screenshots aufnehmen, einschliesslich der Seriennummer des Geräts und der Informationen des Besitzers, um sie an die lokale Strafverfolgungsbehörde weiterzugeben.

Android-Nutzer und AirTags

Wichtig: Auch Android-Benutzer können von AirTags getrackt werden. Im Falle eines unbekannten AirTags, das sich mit ihnen bewegt und Tracking-Daten an den Besitzer sendet, bietet Google «unbekannte Tracker-Benachrichtigungen» für Android 6.0 und neuere Versionen an.

So können Android-Nutzer auch ohne die Installation einer separaten App aus dem Google Play Store benachrichtigt werden. Sobald ein AirTag vom Besitzer getrennt wird, kann das Android-Smartphone den Tracker scannen und einen Ton abspielen, um ihn zu finden, ohne dass der Besitzer benachrichtigt wird.

Es gibt noch weitere wichtige Eckdaten zu beachten. So enthalten AirTags etwa kein GPS. Stattdessen nutzen sie das erwähnte «Find My»-Netzwerk, das aus fast 2 Milliarden iPhones, iPads, Apple Watches und Macs besteht.

Schutz vor unerwünschtem Tracking

Was die Batterielebensdauer betrifft, so sind AirTag-Batterien darauf ausgelegt, über ein Jahr zu halten.

Interessanterweise ist es möglich, dass auch andere Bluetooth-Tracker verwendet werden, um Personen zu verfolgen. Sowohl iPhones als auch Android-Telefone werden schnell darüber informiert, wenn ein Tracker gefunden wurde, der mit ihnen mitreist.

AriTags Farben Auswahl Laden
AirTags gibt's in vielen Farben. - Depositphotos

Um das Tracking durch ein AirTag zu stoppen, reicht es, wie bereits erwähnt, aus, die Batterie zu entfernen. Dies wird das Gerät deaktivieren, und der Besitzer wird weder zusätzliche Tracking-Informationen noch eine Benachrichtigung erhalten, dass das Gerät deaktiviert wurde.

Zukunft von Apple AirTags und Privatsphäre

Trotz der praktischen Anwendung von Apple AirTags weckt ihr Missbrauchspotenzial deutliche Privacy-Bedenken. Apple hat verschiedene Änderungen vorgenommen und bietet Nutzern Schritte zur Identifizierung und Deaktivierung unbekannter AirTags.

Dennoch wird das Unternehmen weiterhin nach Lösungen suchen müssen, um die Privatsphäre seiner Nutzer zu schützen, während es gleichzeitig die Funktionalität seiner Produkte gewährleistet. Letztendlich wird die Zukunft von Apple AirTags und ähnlichen Technologien stark von der Fähigkeit der Unternehmen abhängen, diese Balance zwischen Nutzen und Privatschutz zu wahren.

Und immer gilt: Wenn man sich durch unerwünschtes Tracking bedroht fühlt, sollte man die Strafverfolgungsbehörden einschalten.

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