IT-Panne trifft Microsoft und löst weltweiten Internet-Crash aus
Weltweit werden derzeit Windows-Ausfälle aufgrund einer Störung gemeldet. Betroffen sind Kliniken, Supermärkte und zahlreiche Fluggesellschaften.
Es gleicht einem weltweiten Blackout: Eine aktuelle Panne legt Windows-Computer auf der ganzen Welt lahm und sorgt für einen kollektiven Kollaps.
Die Ursache? Ein Problem mit dem Falcon Sensor von Crowdstrike, einem führenden Unternehmen im Bereich Cybersicherheit.
Der Vorfall hat nicht nur zu Ausfällen bei Privatanwendern geführt, sondern auch bei zahlreichen Unternehmen und Diensten erhebliche Störungen verursacht. Betroffen sind demnach vor allem Fluggesellschaften, Banken und auch Kliniken.
Crowdstrike ist sich des Problems bewusst
Crowdstrike bestätigte den Ausfall um 7:30 Uhr MEZ am Freitag und gab bekannt, dass sie sich der Berichte über Abstürze auf Windows-PCs bewusst seien. Diese seien auf ihren Falcon Sensor zurückzuführen – eine Software zur Vermeidung von Cyberangriffen.
«Symptome beinhalten einen Bugcheck/Bluescreen-Fehler im Zusammenhang mit dem Falcon Sensor», so das Alarmsignal des Unternehmens. «Unsere Ingenieurteams arbeiten aktiv an der Lösung dieses Problems.»
Nicht nur private User betroffen
Die Störung tangiert nicht nur das Betriebssystem Windows selbst. Da sowohl Windows als auch Crowdstrike weit verbreitet sind, haben viele Firmen ebenfalls massive Probleme gemeldet.
Microsoft äusserte sich ebenfalls zu dem Vorfall: «Wir sind uns eines Problems bewusst, das Windows-Geräte aufgrund eines Updates einer Drittanbieter-Softwareplattform betrifft. Wir rechnen mit einer baldigen Lösung», so ein Sprecher des Unternehmens.
Die Auswirkungen sind enorm
Am Flughafen Zürich wurden am Vormittag alle Flüge in die USA gestrichen und das Check-in musste teilweise von Hand ausgefüllt werden. Andere Flüge waren aufgrund der Störungen stark verspätet.
Berichte über Ausfälle kamen auch aus anderen Ländern, darunter Australien, Neuseeland, Indien, Japan, Deutschland und Grossbritannien.
Auch Fluggesellschaften wie American Airlines oder Delta wurden durch Kommunikationsprobleme zur Landung gezwungen. Ryanair gab bekannt, dass ihr Buchungs- und Check-in-System derzeit ausgefallen sei.
Es trifft auch die kritische Infrastruktur
Von den weltweiten IT-Ausfällen in zahlreichen Branchen sind offenbar auch Unternehmen kritischer Infrastruktur betroffen. In mehreren Ländern wurde neben dem Luftverkehr der Betrieb von Banken und Krankenhäusern gestört.
Zur kritischen Infrastruktur zählen zudem Energieversorger, Verkehr, die öffentliche Verwaltung, Trinkwasserversorgung und Telekommunikation. In der Schweiz waren beispielsweise die Axpo und BKW betroffen.
Problem erstreckt sich auch auf andere Dienste
Auch in den USA melden zahlreiche Plattformen und Unternehmen Probleme – darunter Amazon Web Services, Instagram, Ebay oder Visa.
Dieser Vorfall unterstreicht einmal mehr die Bedeutung von Cybersicherheit in unserer digitalisierten Welt und zeigt auf erschreckende Weise die möglichen Folgen von technischen Pannen auf globaler Ebene.
Was Sie als Nutzer jetzt tun können
Microsoft hat sich zu den anhaltenden Bluescreen-Problemen noch einmal an die Betroffenen gewandt. Der Lösungsvorschlag für PC-Nutzer:
«Wir haben das Feedback von Kunden bekommen, dass mehrere Neustarts (bis zu 15 Stück) notwendig sein müssen», so ein Hinweis auf der Webseite. Weiter heisst es, dass die Neustarts in dieser Phase «eine effektive Problemlösungsmassnahme» sind.
