Ab auf den Graveyard: Gescheiterte Microsoft-Produkte (Teil 2)

Björn Schneider
Björn Schneider

Am 23.08.2024 - 15:46

Der «Microsoft Graveyard» listet Microsoft-Produkte, die Geschichte sind. Der zweite Teil unserer Übersicht begrabener Unternehmensprojekte.

Microsoft-Logo hinter Glassscheibe
Nicht alle Unternehmens-Projekte erweisen sich als Erfolg. Microsoft kann ein Lied davon singen. - Depositphotos

Auf den Hard- und Software-Friedhof kommen Produkte sowie Projekte, die erfolglos bleiben oder nicht mehr zeitgemäss sind. Viele Unternehmen haben solche «Graveyards» ausgemusterter Dienste.

Besonders bekannt sind die Projekt-Friedhöfe von Google und von Microsoft. Hier sind weitere bemerkenswerteste Produkte, auf die der Tech-Gigant Microsoft einst grosse Hoffnungen setzte – aber wieder fallen liess.

Flight Simulator

Einer der ältesten Titel in Microsofts Portfolio war der Flight Simulator. Ursprünglich 1978 vom Spielehersteller Sublogic veröffentlicht, übernahm ihn Microsoft vier Jahre später.

Pilot im Cockpit
Sturzflug eines Klassikers? Nur vorübergehend, denn dem Flight Simulator gelang 2020 eine Wiederauferstehung. - Depositphotos

Die treue Fangemeinde war geschockt, als es 2009 zu einem abrupten Ende der beliebten Simulator-Reihe kam. Anfang jenes Jahres erklärte Microsoft, dass das verantwortliche Entwicklungsstudio, das «Aces Game Studio», geschlossen werde.

Es war das Ende des klassischen Microsoft Flugsimulators, aber nicht des Flight Simulators an sich. Denn 2020 feierte das Spiel ein Comeback, es war die erste Version seit 2006.

Zune

Der MP3-Player Zune war eine Art Nachzügler-Produkt von Microsoft, das viel zu spät auf den Markt kam. Obwohl das Unternehmen häufig verspätet neue Dienste oder Hardware einführt, stellte dies normalerweise kein Problem dar – bis zum Zune.

Trotz interessanter Funktionen wie dem Teilen von Songs mit anderen Nutzern hatte der Mediaplayer keine Chance gegen Apples iPod. Eingeführt im Jahr 2007, wurde die Produktion 2011 schon wieder eingestellt.

KIN

Ein kurzes Dasein war letztlich auch dem KIN beschieden, dem ersten Microsoft-Smartphone. Nach schwachen Verkaufszahlen nahm Microsoft das Produkt nach wenigen Wochen wieder vom Markt.

iPhone
Das Microsoft KIN war weit weg von der Leistungsfähigkeit und der Multifunktionalität heutiger Smartphones. - Unsplash

Hohe Monatsgebühren für den Betrieb und eine schwache Performance waren mitverantwortlich für den Misserfolg. Microsoft hatte mit dem KIN eine Zielgruppe zwischen 15 und 30 Jahren mit einer hohen Affinität zu sozialen Medien im Auge.

Windows Home Server

Begraben auf dem «Graveyard» und längst vergessen ist auch der Windows Home Server. Das Betriebssystem war für Privatanwender oder kleine Unternehmen mit mehreren verbundenen PCs gedacht.

Trotz praktischer Funktionen wie der Dateifreigabe, automatisierter Back-ups und Fernzugriff war dem Betriebssystem keine lange Lebensdauer vorbehalten. Fünf Jahre nach der Einführung teilte das Unternehmen 2012 mit, dass es keine neue Version mehr geben werde.

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