Apple gegen Spotify: Der Kampf um die Lautstärkeregulierung
Spotify kritisiert Apple für die Entfernung der Lautstärkeregelung für verbundene Geräte. Apple wehrt sich. Wir erklären, wie es dazu kam.
Apple und Spotify liefern sich den nächsten Schlagabtausch. Dieses Mal dreht sich alles um eine scheinbar banale Funktion – die Lautstärkeregulierung.
Spotify-User mit iPhones müssen nun smarter vorgehen, wenn sie ihre Wunschinhalte über Spotify Connect auf ihren Audiogeräten hören wollen. Der Grund? Apple eine bestimmte Technologie «eingestellt», klagt Spotify an.
«Möchten Sie die Lautstärke ändern?»
Diese habe bisher dafür gesorgt, dass Spotify-Benutzer ihre Lautstärke über die physischen iPhone-Tasten steuern können, wenn sie über Spotify Connect auf Lautsprecher, Smart-TVs, Spielekonsolen und andere Geräte streamen. Das aber ist jetzt vorbei.
Stattdessen werden Nutzer, die das noch versuchen, darauf hingewiesen, dass sie zum Verstellen der Lautstärke bitte den Regler benutzen mögen, der mit der Spotify-App kommt.
Wer noch munter seine iPhone-Tasten drückt, um seine Musik zu tunen, bekommt jetzt Post von Spotify: «Möchten Sie die Lautstärke ändern?» Ein Klick auf diese Mitteilung führt dann direkt zum entsprechenden Regler in der App.
Spotify will's nicht gewesen sein
Eingeführt werden sollte diese Änderung offiziell am 3. September 2024. Allerdings gibt es Nutzer-Berichte, die schon Tage vorher von dieser Umstellung unangenehm überrascht worden sind.
In einem Update macht Spotify klar, dass diese zusätzliche Hürde für iPhone-Nutzer direkt auf die Kappe des Unternehmens Apple geht.
Auf der Support-Seite von Spotify Connect heisst es: «Apple hat die Technologie eingestellt, die es Spotify ermöglichte, die Lautstärke für verbundene Geräte über die Tasten des Geräts zu steuern.»
Weiteres Kapitel in langjährigem Konflikt
Wie Medien berichten, haben Apples Änderungen bei einigen Spotify-Nutzern zu zufälligen Lautstärkespitzen und anderen Fehlern geführt. Das wiederum führte dazu, dass Spotify seine Lautstärkeregulierung ändern musste.
Dieser spezielle Fall mag auf den ersten Blick unbedeutend erscheinen. Doch tatsächlich ist er nur ein weiteres Kapitel in einem grösseren andauernden Konflikt zwischen Apple und Spotify.
Der Wink mit dem Zaunpfahl ...
Denn schon eher im laufenden 2024 war Apple mit einer Geldstrafe von 2 Milliarden Dollar (1,7 Milliarden Franken) von der EU belegt worden. Auslöser war eine Beschwerde von Spotify gegen den iPhone-Hersteller gewesen:
Dessen Richtlinien verbieten es App-Herstellern nämlich, Benutzer in die Sphären jenseits des offiziellen Apple-App-Stores zu locken, damit sie sich von dort für Abonnementdienste anmelden können.
Apple liess das nicht auf sich sitzen und erklärte in einer öffentlichen Stellungnahme, dass Spotify für seine Dienste sämtliche Tools von Apple nutze, ohne das Unternehmen dafür finanziell zu entschädigen. Ob die Veränderung in der Tasten-Nutzung also ein Wink mit dem Zaunpfahl sein könnte ...?
