YouTube führt Kennzeichnungspflicht für bestimmte KI-Nutzung ein

Juli Rutsch
Juli Rutsch

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Täuschend echt oder echte Täuschung? Dank neuer Regeln bei YouTube sollen Nutzer besser erkennen können, wo ein Video noch echt ist und wo KI im Einsatz war.

YouTube wird ab jetzt verzögert, wenn Sie einen Werbeblocker verwenden.
YouTube wird ab jetzt verzögert, wenn Sie einen Werbeblocker verwenden. - Depositphotos

Die digitale Welt ist im ständigen Wandel, und YouTube ganz vorne mit dabei. Die beliebte Videoplattform hat kürzlich eine neue Richtlinie eingeführt.

Diese zielt darauf ab, den Nutzern zu helfen, besser zu verstehen, ob das von ihnen angesehene Video ganz oder teilweise durch generative KI erstellt wurde.

Eine Animation zeigt ein agiles Büro. Im Hintergrund ist eine Webseite aufgerufen, die YouTube imitiert.
YouTube-Inhalte, die dank KI täuschend echt sind, müssen nun klar gekennzeichnet werden. Eben als echte Täuschung, weil KI im Einsatz war. - Depositphotos

YouTube liess in einer Mitteilung wissen, dass Generative KI die Art und Weise verändere, wie Content-Ersteller sich ausdrückten – vom Storyboarding von Ideen bis hin zum Experimentieren mit Tools zur Verbesserung des kreativen Prozesses.

Klare Regeln für realistischen KI-Content

Im Rahmen der Bemühungen um mehr Vertrauen in die Plattform setzt YouTube ein neues Tool ein. Das verlangt von Video-Erstellern eine Kennzeichnung bei Inhalten, die realistisch wirken, es aber nicht sind.

Konkret zielt YouTube ab auf «Inhalte, die ein Betrachter leicht für eine echte Person, einen Ort oder ein Ereignis halten könnte», die aber mithilfe veränderter oder synthetischer Medien einschliesslich generativer KI erstellt wurden.

Darunter fällt zum Beispiel, wo das realitätsnahe Abbild einer Person ins Spiel kommt. Heisst: Wo ein Gesicht digital durch ein anderes ersetzt wird oder Fälle, in denen künstlich eine Stimme generiert wird, die dann in einem Video Sprachfunktionen übernimmt.

Sanktionen bei Nichtbeachtung

YouTube hat klargestellt, dass man in Zukunft «Sanktionsmassnahmen für Content-Ersteller prüfen wird, die sich konsequent dafür entscheiden, diese Informationen nicht offenzulegen». Es könnte sogar ein Label auf Inhalte anbringen, bei denen ein Ersteller versäumt hat, dies zu tun.

Ein Mann hält ein Tablet hoch mit dem Logo von YouTube und reißt dabei den Mund auf.
Wer sich nicht an die neuen Regeln bei YouTube hält, muss mit Konsequenzen rechnen. - Depositphotos

Doch keine Sorge: Die Plattform verlangt nicht von den Erstellern, Inhalte zu kennzeichnen, «die eindeutig unrealistisch sind oder spezielle Effekte enthalten oder bei denen generative KI zur Produktionsunterstützung verwendet wurde».

Die neuen Regeln werden nun auf allen YouTube-Plattformen eingeführt. Ein Warnsignal für alle YouTuber: Wer versucht, die freiwillige Kennzeichnung zu umgehen, muss mit Konsequenzen rechnen.

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