LLaMA 3.1: Meta verschenkt seine neue KI

Juli Rutsch
Juli Rutsch

Am 28.07.2024 - 11:48

Meta veröffentlicht sein KI-Modell LLaMA 3.1 und stellt es als Open-Source kostenlos zur Verfügung. Aber welche Strategie steckt genau dahinter?

Unternehmensbild Reihe von Smartphones Bildschirm Ausschnitt Llama-KI von Meta
Meta hat ein neues KI-Modell namens Llama 3.1 veröffentlicht – und zwar kostenlos. - Meta

Meta, der Tech-Konzern hinter Facebook und Instagram, hat seine neueste Künstliche Intelligenz namens LLaMA 3.1 vorgestellt. Dieses Modell soll laut Meta mit den besten proprietären Modellen von führenden KI-Unternehmen konkurrieren können.

Aber ist dieses «Open-Source»-Modell tatsächlich so kostenlos wie behauptet? Oder verbirgt sich dahinter eine geschickte Strategie des Tech-Riesen?

Wir haben einen genauen Blick darauf geworfen und analysiert, was die KI alles kann.

Was steckt in Llama 3.1?

LLaMA 3.1 ist ein KI-Tool, das auf Sprache ausgelegt ist. Es kann weder Videos, Audios noch Bilder erzeugen oder bearbeiten.

Smartphone Bildschirm Schriftzug Llama Hintergrund Logo Meta
Meta stellt sein KI-Modell Llama 3.1 als Open-Source zur Verfügung. - Depositphotos

Dafür kann die KI das Internet nutzen, um genauere Ergebnisse zu formulieren.

Llama 3.1 schlägt Konkurrenz in Benchmarks

Marc Zuckerberg behauptet sogar, dass LLaMA 3.1 «mit einigen führenden geschlossenen Modellen konkurrieren kann», schreibt er auf Threads. Leistungstests – sogenannten Benchmarks – sollen zeigen, das LLaMA konkurrenzfähig mit führenden Grundlagenmodellen wie GPT-4 oder Claude 3.5 Sonnet ist.

Das neue LLaMA verfügt über ein 405 Milliarden Parameter Modell – einem der komplexesten KI Modelle auf dem Markt. Es wird erwartet, dass dieses Upgrade Verbesserungen in Bereichen wie Sprachübersetzung oder wissenschaftliche Forschung bringt.

Jedoch fehlen bei den Vergleichstests einige wichtige Mitbewerber wie Googles Gemini, was Fragen aufwirft.

Ist LLaMA 3.1 wirklich Open Source?

Die Antwort darauf ist komplex, denn Meta bietet sein KI-Modell kostenlos an – anders als die Konkurrenz von OpenAI oder Google. Ausserdem soll die Community integrierte Tools in LLaMA auch selbst weiterentwickeln können.

Virtuelle Symbole Schriftzug Open Source Mensch vor Tablet und virtueller Leinwand
Open-Source-Software entspricht gewissen Standards. Doch die hält Meta mit seinem KI-Modell Llama 3.1 nur bedingt ein. - Depositphotos

Doch trotz der Behauptung von Meta, LLaMA 3.1 sei ein Open-Source-Projekt, stellt sich heraus, dass die KI nicht ganz so offen ist, wie zunächst angenommen. Die US-amerikanische Open-Sourche-Initiative (OSI), die sich der Förderung von Open-Source-Software verschrieben hat, hat sich mit dem KI-Modell auseinandergesetzt und sagt, dass LLaMA aktuell zu undurchsichtig sei, um sicher genutzt werden zu können.

Ausserdem komme es mit einer Lizenz, die letztlich Meta in der Kontrolle über ihre Innovationen lasse. Doch was ist das für eine Lizenz, die LLaMA 3.1 daran hindert, als Open-Source zu gelten?

Die versteckte Klausel

Der Haken bei LLaMA 3.1 liegt in der Community-Lizenzvereinbarung, die einige interessante Bedingungen enthält. Eine davon ist, dass das Modell kostenlos für kommerzielle Zwecke genutzt werden kann, aber nur, wenn die monatlich aktiven Nutzer des Produkts oder Dienstes die 700 Millionen nicht überschreiten.

Dies bedeutet beispielsweise, dass Apple nicht einfach LLaMA 3.1 nehmen und kostenlos in iOS integrieren könnte. Sie müssten dafür eine Lizenz von Meta beantragen.

Bildschirm Männerhand Logos Meta
Steckt hinter der Open-Sourche-Methode eine geschickte Geschäftsstrategie von Meta? - Depositphotos

Scheint es also so, als ob Metas scheinbare Grosszügigkeit am Ende nur grosse Unternehmen zur Kasse bitten will?

Für wen ist LLaMA 3.1 gedacht?

LLaMA 3.1 zielt vor allem auf Entwickler und KI-Wissenschaftler ab, die auf ihre Kosten achten müssen. Denn diese können ihre eigenen Künstlichen Intelligenzen durch das Tool trainieren, was die Arbeit wiederum vereinfacht.

Da die KI zudem kostenfrei ist und dabei trotzdem ähnliche Leistungen der Konkurrenz verspricht, könnten die Wissenschaftler künftig zu LLaMA 3.1 wechseln und dieses Modell ihrem eigenen vorziehen. Das würde die Macht von Meta im KI-Sektor enorm steigern.

Mehr zum Thema:

Weiterlesen