KI-Nutzung in Videospielen: Die Gaming-Welt von morgen
Die Verwendung von KI in der Entwicklung und Gestaltung von Videospielen wird das Spielerlebnis klar verändern. Was auf die Gamer zukommen könnte.
Von den Geistern in Pac-Man bis hin zu den autonomen Entscheidungen in «Die Sims» – KI ist Teil der Videospiele-Welt. Und das bereits seit Jahrzehnten.
In Zukunft jedoch soll generative KI zum integralen Bestandteil von Videospielen werden und mit der virtuellen Welt verschmelzen. Und das gleich auf mehreren Ebenen.
KI-Charaktere auf dem Vormarsch
Künstliche Intelligenz, die Texte, Bilder und Audiodateien als Reaktion auf eine Eingabeaufforderung erstellt, könnte das Spielerlebnis grundlegend verändern.
Insbesondere Nichtspielcharaktere beziehungsweise Non-Player-Character (NPCs), deren Verhalten oft starr und unnatürlich wirkt, würden durch diese Technologie erheblich verbessert.
Spieleentwickler und Programmierer halten es für möglich, dass NPCs auf diese Weise realistischer werden, weg vom stummen Statisten. Und: Tools, die dabei helfen, originelle Dialoge für NPCs zu kreieren, gibt es längst.
Mehr Realismus dank Deep Learning
Aber nicht nur der Dialog wird realistischer – auch die Gestik der Figuren erscheint durch KI natürlicher. NPCs, bei denen Deep Learning zum Einsatz kommt, haben kein festgelegtes Muster,immer gleiche Abläufe sind passé.
Doch es gibt auch Risiken bei dieser Entwicklung. So warnt der renommierte Computerwissenschaftler Julian Togelius, Professor an der New York Universitity, vor einigen Aspekten rund um NPC.
Non-Player-Character könnten Dinge sagen, die das Spielgeschehen stören oder solche, die es Takt und Höflichkeit vermissen lassen. Es sei zudem schwieriger, gute NPCs zu erstellen, also solche, die dem Spieler zum Beispiel helfen.
Neue Welten dank KI
Neben den NPCs gibt es einen weiteren Bereich in der Gaming-Welt, wo Veränderungen durch generative KI erwartet werden: die Open-World-Spiele. Dazu zählen Games wie «Grand Theft Auto» oder «Elden Ring».
Hier kann KI dafür eingesetzt werden, Geschichten einzigartiger und Storylines abenteuerlicher zu machen. Oder herausfordernde, anspruchsvolle Quests (grössere Aufgaben) zu entwickeln.
An der japanischen Rikkyo Universität arbeiten Wissenschaftler bereits an einem Tool dafür. Experten bringen einer KI bei, Labyrinthe zu erstellen – die nächste Stufe wäre, diese mit Feinden und Fallen auszustatten.
Unendliche virtuelle Spielwelten
In gewisser Weise existieren nahezu unendliche, offene Welten bereits jetzt schon. Doch während Entwickler bislang noch alles dank vordefinierter Algorithmen unter Kontrolle behalten, ist dies bei generativer KI nicht mehr so gegeben.
Bisher haben Spiele funktionale Einschränkungen: Man muss ein Spiel abschliessen können, die NPCs sollen nicht lügen. Kommt die generative KI buchstäblich ins Spiel, öffnet sich hier ein weiter bis unendlicher Variabilitätsraum.
Was zum Beispiel, wenn die KI Wünsche des Spielers aufnimmt und Spielwelten gestaltet? Wenn jeder zum «Entwickler» wird, werden die Möglichkeiten der Gaming-Welten bald so unendlich vielfältig sein wie die Welt ihrer Spieler ... faszinierend?!!!