Energiebedarf von KI treibt Strompreise in die Höhe

Juli Rutsch
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Der steigende Energieverbrauch durch KI-Anwendungen könnte zu höheren Stromkosten führen und die Umwelt belasten. Experten warnen vor den Folgen.

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Die KI versuchte immer wieder, sich selbst zu retten. - Depositphotos

Der Energieverbrauch von Rechenzentren für KI-Anwendungen wird in Europa bis 2030 stark zunehmen. Laut einer Studie von McKinsey wird sich der Strombedarf fast verdreifachen.

Das mache rund fünf Prozent des gesamten europäischen Stromverbrauchs aus, erklärt Diego Hernandez Diaz von McKinsey gegenüber der «dpa». Bisher seien es nur zwei Prozent gewesen.

Der steigende Strombedarf könnte den Klimawandel beschleunigen. Ein Grossteil des Stroms für Rechenzentren stammt noch aus fossilen Brennstoffen.

Auswirkungen auf Klimabilanzen

Grosse Tech-Konzerne wie Google verzeichnen bereits einen Anstieg ihrer Treibhausgasemissionen. Der Ausstoss sei laut «Tagesschau» im letzten Jahr um 13 Prozent gestiegen.

Rechenzentrum Server Neonlichter
Rechenzentren benötigen Unmengen an Strom, um die enormen Daten auszutauschen, aber auch, um die grosse Menge an Servern zu kühlen. - Depositphotos

Als Grund nennt Google den gestiegenen Energieverbrauch von Rechenzentren. Auch Emissionen in der Lieferkette spielten eine Rolle.

Um den Bedarf sauber zu decken, setzt Google auf kleine modulare Atom-Reaktoren. Das erste Mini-Atomkraftwerk soll 2030 in Betrieb gehen.

Ursachen des Stromhungers

Die Ursachen des hohen Stromverbrauchs zeigen sich an neuen KI-Rechenzentren. Das Unternehmen xAI zum Beispiel nutzt 100'000 Spezialchips gleichzeitig.

Jeder dieser Nvidia-Prozessoren habe eine Leistung von 700 Watt, erklärt Ralf Herbrich vom Hasso-Plattner-Institut gegenüber «Heise Online». Das entspreche einem modernen Backofen.

Beim Training eines Modells verbrauche das Rechenzentrum 70 Megawatt allein für die Berechnungen. Der Energiebedarf steigt mit zunehmender KI-Nutzung.

Herausforderungen für die Energieversorgung

Die steigende Nachfrage nach sauberem Strom bringt laut McKinsey grosse Herausforderungen. Zuverlässige Stromquellen seien nur begrenzt verfügbar.

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Der fortschreitende Einsatz von KI bedarf mehr Strom. Aber es fehlen Fachkräfte für alternative Stromquellen. - Depositphotos

Zudem gebe es Engpässe bei Fachkräften. Es brauche massive Investitionen in erneuerbare Energien und den Ausbau der Strominfrastruktur.

«Tagesschau» berichtet, dass neben Google auch Amazon und Microsoft auf Kernenergie setzen. So wollen sie den wachsenden Energiebedarf ihrer KI-Rechenzentren decken.

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