Irland: Rechenzentren verbrauchen bald mehr Energie als Einwohner
Neue Zahlen zeigen, dass der Stromverbrauch von Rechenzentren in Irland innerhalb von nur einem Jahr um 20 Prozent gestiegen ist.
Irische Datenzentren haben ihren Stromverbrauch innerhalb eines Jahres um 20 Prozent gesteigert. Das zeigen neueste statistische Auswertungen.
Die Energiemengen, die diese High-Tech-Giganten verschlingen, übersteigen mittlerweile den Verbrauch städtischer Haushalte. Die Statistikbehörde Irlands meldet alarmierende Zahlen: Seit 2015 hat der gemessene Stromverbrauch von Datenzentren in Irland um unglaubliche 400 Prozent zugenommen.
Damals machten sie gerade einmal 5 Prozent des gesamten irischen Stromverbrauchs aus. Heute sind es bereits satte 21 Prozent.
Datenmonster gegen grüne Ambitionen
Forscher der University College Cork (UCC) warnen vor den Folgen dieser Entwicklung. Der wachsende Strombedarf stehe im direkten Konflikt mit den Zielen zur Reduzierung von Emissionen.
Eine Terawattstunde entspreche dem Strom, der einer Viertelmillion Haushalten im Netz entspricht. Das verdeutliche das Ausmass dieses Problems eindrucksvoll.
Energiefresser grösser als Städte?
Laut Prognosen könnte der Bedarf von Datenzentren bis zum Jahr 2027 sogar ein Drittel des gesamten Stromverbrauchs in Irland ausmachen. Die Regierung räumt ein, dass Datenzentren die gleiche Menge an Energie wie eine mittelgrosse Stadt benötigen könnten.
Die Herausforderung liegt nicht nur in der Technologie, sondern auch im Timing. Die Forscher betonen, dass das alles kein Probleme wäre, wenn das Land bereits ausreichende Wind- und Solarenergie nutzen würde.
Doch die Realität sieht anders aus: Irland ist immer noch stark von fossilen Brennstoffen abhängig.
Grüne Zukunft oder digitale Dominanz?
Die Forscher kritisieren, dass das Land zwar gut darin sei, grosse Datenzentren schnell zu bauen, jedoch beim Aufbau erneuerbarer Energien hinterherhinke.
Für das grüne Inselreich steht also viel auf dem Spiel. Es sei ein entscheidendes Rennen um Irlands Klimaschutz – besonders weil es bereits Pläne für zukünftige Projekte gibt.
Kann das Land seine ehrgeizigen Umweltziele erreichen oder wird der wachsende Hunger nach Strom für die Rechenzentren sie zum Scheitern bringen?