Aufgedeckte KI-Prompts gewähren Einblicke in Apple Intelligence

Björn Schneider
Björn Schneider

Am 13.08.2024 - 11:26

In der aktuellen macOS-Beta-Version wurden Dateien entdeckt, die Einblicke in Apples KI gewähren. Was uns die gefundenen Prompts verraten.

Apple Firmenlogo
Die neueste Beta-Version von macOS 15.1 offenbart – unfreiwillig – Apples Umgang und Vorgehensweise mit der hauseigenen KI. - Depositphotos

In der aktuellen Beta-Version von macOS 15.1 sind Anwender auf Prompts gestossen, mit denen Apple seine KI-Plattform «Apple Intelligence» steuert.

Die entdeckten Prompt-Vorlagen offenbaren Funktionsweisen der künstlichen Intelligenz (KI) und den Umgang des Tech-Konzerns mit dem eigenen KI-System.

Im Fokus stehen vor allem jene Prompts, welche verhindern sollen, dass das KI-Modell Halluzinationen erzeugt. Es geht also um die Vermeidung von Falschinformationen und erfundenen Fakten.

«Ajax» und Mail-Assistent

Die Prompt-Vorlagen wurden in verschiedenen JSON-Dateien im Ordner /System/Library/AssetsV2/com_apple_MobileAsset_UAF_FM_GenerativeModels gefunden. An einigen Stellen taucht der Name «Ajax» auf.

Programmiercode
Anwender entdeckten die Befehle in Dateien des Datenformats JSON (Java Script Object Notation). - Pexels

Apple verwendete «Ajax» bereits als Projektname für das eigene Large Language Model (LLM) im Vorfeld der Präsentation von Apple Intelligence. In einer weiteren Prompt-Vorlage weist Apple die KI an, ein «hilfreicher Mail-Assistent» zu sein.

Die KI soll dem Nutzer dabei helfen, durch das Drücken bestimmter Tasten schnell und zuverlässig Antworten zu generieren (Smart Reply). Antworten, die etwa gezielt zu in E-Mail-Texten gestellten Fragen passen.

Intelligence-Prompts für bessere Ergebnisse

Auch ein Zusammenfassungs-Prompt für E-Mails ist vorhanden – laut der gefundenen Anweisung maximal drei Sätze und weniger als 60 Wörter lang. Weitere Funde deuten auf eine «Umformulierung»-Funktion hin.

Die KI könnte bestehende Texte beispielsweise in einem formelleren Ton schreiben. Oder umgekehrt Textvorlagen informeller und in ungezwungenem Tonfall verfassen.

In einschlägigen Foren und Blogs wird aber bereits darüber diskutiert, wie man verhindert, dass die KI am Ende nicht einfach Informationen erfindet. Es wichtig, dass die KI die Antworten stets überprüfe und im Zweifel nachbessere – so die Forderung vieler Kommentatoren.

Wann kommt Apple Intelligence?

Überhaupt zweifeln einige Experten daran, dass die KI diese Anweisungen überhaupt problemlos versteht und ihnen zuverlässig folgt. Die neue Apple-KI soll im Herbst auf iPhones, iPads und Macs mit iOS 18.1, iPadOS 18.1 und macOS 15.1 zur Verfügung stehen.

Sprach-KI
Die Prompts geben Rückschlüsse auf mögliche, hilfreiche KI-Funktionen. Doch Kritiker fragen sich, ob die KI diese Anweisungen versteht. - Depositphotos

Aktuell unterstützen die Testversionen nur Englisch als Sprache – weitere Sprachen sollen später hinzukommen. Nutzer aus der Europäischen Union und China bleiben – zunächst – jedoch aussen vor.

Denn wann genau Apple Intelligence in die EU und nach China kommt, ist bisher unklar. Einigungen mit den entsprechenden Ländern und Behörden stehen noch aus.

Mehr zum Thema:

Weiterlesen