Amazon investiert Rekordsumme in KI-Start-up Anthropic

Juli Rutsch
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Amazon hat eine gigantische Summe von gut 2,5 Milliarden Franken in das aufstrebende KI-Unternehmen Anthropic investiert. Der E-Commerce-Riese hat grosse Pläne.

Gebäudefassade von Amazon in Santa Clara, California, USA.
Gebäudefassade von Amazon in Santa Clara, California, USA. - Depositphotos

Amazon hat laut CNBC das bisher grösste Venture-Investment des Unternehmens getätigt, mit umgerechnet gut 2,5 Milliarden Franken.

Schon früher hatte Amazon umgerechnet 1,14 Milliarden Franken in das KI-Unternehmen Anthropic gepumpt und plant nun, seine Investition auf insgesamt 3,6 Milliarden Franken zu erhöhen.

Damit setzt Amazon seine ehrgeizige Strategie fort, führend im Bereich der generativen künstlichen Intelligenz zu werden.

Anthropics bahnbrechende Arbeit mit generativer KI

Das Unternehmen könne bereits auf eine bemerkenswerte Geschichte mit Anthropic zurückblicken, so Dr. Swami Sivasubramanian, Vizepräsident für Daten und AI bei Amazon Web Services (AWS).

Gemeinsam würden sie Organisationen in jeder Grössenordnung weltweit dabei helfen, fortschrittliche generative KI-Anwendungen in ihren Strukturen einzusetzen.

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Amazon will auch als Konkurrent zu SpaceX auftreten und ein ähnliches Internetsystem aus dem All aufbauen. - Depositphotos

Anthropic hat jüngst breite Aufmerksamkeit erhalten. Dies dank seiner leistungsstarken Claude 3, einer «Familie» leistungsfähiger Large Languae Models (LLM) – so gut, dass sie OpenAI von seiner Position drängen.

Claude 3 sticht Konkurrenz aus

Nachdem Claude 3 im März 2024 auf den Markt kam, hat Amazon schnell einige Versionen von Claude 3 in seinen Bedrock-Service auf AWS integriert. Jetzt können AWS-Cloud-Kunden zwischen verschiedenen LLMs wählen und ihre eigenen Apps für Kunden oder Mitarbeiter auf Basis dieser Modelle erstellen.

Die Tatsache, dass Amazon zusätzliches Investitionsgeld in Anthropic steckt, ist daher nur logisch: Anthropic bietet leistungsstarke Tools an, die Konkurrenten von Amazon übertrumpfen, und Amazon kann sie ausserdem exklusiv für seine Cloud-Kunden hosten.

Amazon setzt weiterhin auf KI

Amazon sieht in dieser Strategie ein grosses Potenzial und eine mögliche Einnahmequelle. Kunden sollen davon überzeugt werden, seine AWS-Cloud-Services zu nutzen.

Ausserdem sollen sie AI-Apps mit seiner Bedrock-Plattform entwickeln und dies unter Verwendung wettbewerbsfähiger Modelle wie Claude 3 tun.

Über eine KI-Funktion kann Amazon die Produkte von Verkäufern direkt aus der URL auslesen.
Über eine KI-Funktion kann Amazon die Produkte von Verkäufern direkt aus der URL auslesen. - Depositphotos

Dies ist der neueste Twist im nicht endenden Wettbewerb um Cloud-Dienste zwischen AWS und Microsoft Azure. Und da Microsoft ein grosser Investor von OpenAI ist, macht es absolut Sinn, dass Amazon sein eigenes leistungsfähiges KI-Start-up in der Hinterhand haben möchte.

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