Warum sich die Vision Pro als grosser Misserfolg erweist

Björn Schneider
Björn Schneider

Am

Massenweise Produkt-Rückgaben und Unzufriedenheit der Kunden. In den USA erlebt Apple mit der Vision Pro ein Debakel. Was der Konzern besser machen muss.

Während Europa noch auf den Verkaufsstart wartet, lief dieser in den USA nur mäßig. Berichte über Rückgaben und Erstattungen häuften sich.
Während Europa noch auf den Verkaufsstart wartet, lief dieser in den USA nur mäßig. Berichte über Rückgaben und Erstattungen häuften sich. - Depositphotos

Mit hohen Erwartungen ist das Apple Vision Pro Headset Anfang des Jahres in den USA an den Start gegangen. Lange gross angekündigt, folgte der Euphorie allerdings schnell Ernüchterung.

Denn kurz nach dem Kauf stellten viele fest, dass der Tragekomfort und die praktische Anwendung hinter den eigenen Erwartungen zurückbleiben. Und das bei einem stolzen Preis von rund 3500 US-Dollar.

Vision-Pro-Käufer künden seither vor allem in sozialen Netzwerken von ihrem Frust und den Gründen, warum sie das Mixed-Reality-Headseat zurückgegeben haben. Viele Nutzer berichten von Kopfschmerzen und enormen Augenbelastungen, andere von einer schlechten Verarbeitung.

Gesundheitliche Probleme

Das grösste Problem scheint im Design des Geräts selbst zu liegen. Es ist schwer und unhandlich, mit einem Grossteil des Gewichts auf der Vorderseite konzentriert.

Nutzerin mit Vision Pro
Ganz so entspannt gestaltete sich das Tragen und Nutzen des Mixed-Reality-Headsets von Apple nicht. - Apple.com

Rund 600 bis 650 Gramm wiegt die Brille. Weil das ganze Gewicht vorne gelagert ist, wird nach einer Zeit entsprechend der Kopf auch nach vorne gezogen.

Trotz anfänglicher Begeisterung über die technologischen Möglichkeiten endet die Erfahrung für einige Anwender schnell in körperlichen Beschwerden. So berichtet manch Nutzer über Schwindel oder Schmerzen im Bereich der Schädelbasis nach der Nutzung des Headsets, andere beklagen Rückenschmerzen.

Zu viel versprochen?

Auch das Preis-Leistungs-Verhältnis steht in der Kritik. Apples Versprechen von beeindruckenden Entertainment-Erlebnissen und vielen Top-Features bleiben aus Sicht etlicher Kunden unerfüllt.

Schwindel, mangelnde Anwendbarkeit im Arbeitsalltag, schwache Ausstattung - Apple ist gefordert, die Bedürfnisse besser zu bedienen.
Schwindel, mangelnde Anwendbarkeit im Arbeitsalltag, schwache Ausstattung - Apple ist gefordert, die Bedürfnisse besser zu bedienen. - Depositphotos

Dazu zählt ebenso die dürftige Ausstattung mit Apps (zum Start gab es nur 600 Apps für die Vision Pro). Es fehlen bis heute zum Beispiel wichtige Entertainment-Apps, darunter Netflix und YouTube, ausserdem Office-Apps wie Gmail und der Google-Kalender.

Trotz dieser Rückschläge bleibt abzuwarten, wie sich diese frühen Bewertungen auf den langfristigen Erfolg des Vision Pro auswirken werden. Einige enttäuschte Kunden zeigen sich offen gegenüber einer verbesserten zweiten Generation des Produktes – vorausgesetzt Apple behebt die Mängel.

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