Harvard-Studenten manipulieren Meta-Ray-Ban für Gesichtserkennung
Harvard-Studenten haben ihre Ray-Bans von Meta manipuliert, um damit Gesichter zu erkennen. Die Führungskräfte von Meta hielten das einst für eine gute Idee.
Zwei Studenten der Eliteuniversität Harvard haben die smarte Brille von Meta gehackt, um eine Funktion zu ermöglichen, die uns bisher nur in Science-Fiction-Filmen begegnet ist: Gesichter auf der Strasse zu erkennen.
Erst die ID, dann alle Infos aus dem Web
Hinter diesem schlauen Hack stehen AnhPhu Nguyen und Caine Ardayfio. Keine gewöhnlichen Brillenträger, haben sie ihre Ray-Bans von Meta so manipuliert, dass diese das Gesicht einer Person identifizieren und anschliessend alle verfügbaren Informationen über diese Person aus dem Internet ziehen können.
Die Brille kann sogar den Arbeitsplatz des Gegenübers ermitteln.
Dabei läuft die Technologie zur Gesichtserkennung nicht auf den Brillen selbst ab. Vielmehr streamt die Brille Videoinhalte an ein separates Gerät. In diesem Fall an einen Laptop, auf dem dann eine Software zur Gesichtserkennung zum Einsatz kommt.
Meta negiert eigene Pläne mit der Technologie
«Wir wollen die Brille von Meta nicht kritisieren», betont Nguyen gegenüber dem «Business Insider». «Wir wollen einfach zeigen, was heute technisch möglich ist.»
Einem Sprecher von Meta zufolge gibt es keine Pläne für eine integrierte Gesichtserkennung in seinen Brillen. Doch wer weiss schon, was die Zukunft bringt?
Die Tatsache, dass zwei Studenten diese Technologie auf eigene Faust implementieren konnten, zeigt jedenfalls das immense Potenzial – und auch die Risiken – der Gesichtserkennungstechnologie.
Auch Google war schon dran
Aber nicht nur Meta hat mit dem Gedanken gespielt, Gesichtserkennung in seine Produkte zu integrieren. Auch Google hat bereits damit experimentiert und sich dann doch dagegen entschieden – aus Sicherheitsgründen.
Trotzdem bleibt es eine faszinierende Vorstellung: Stellen Sie sich vor, Sie sind auf einer Party oder Konferenz und können sich einfach nicht an den Namen des Gegenübers erinnern. Mit einer Brille wie dieser wäre das kein Problem mehr!
Was kommt als Nächstes?
Mit über 700'000 verkauften Brillen seit dem vergangenen Oktober ist die Ray-Ban von Meta ein Hit-Produkt geworden.
Werden wir also in naher Zukunft alle mit smarten Sonnenbrillen herumlaufen, die uns dabei helfen, unsere Umgebung besser zu verstehen? Oder werden solche Geräte eher als Eingriff in unsere Privatsphäre angesehen?
Das wird wohl die Zeit selbst zeigen ...