Ex-Apple-Designer Jony Ive arbeitet an KI-Hardware mit OpenAI
Bisher hatte Jony Ive als Designer vor allem Apple-Produkte entwickelt. Jetzt arbeitet er an einem neuen KI-Hardwareprojekt – mit CEO Sam Altman von OpenAI.
Dass Jony Ive, einst Chefdesigner von Apple, mit Sam Altman, CEO von OpenAI, zusammenarbeitet, ist kein Geheimnis mehr. Ein Gerät soll entstehen, das «weniger sozial störend als das iPhone» sein könnte, so das Ziel.
Das neue KI-Gerät soll ausserdem noch mehr Funktionen haben als aktuelle Smartphones.
Was genau steckt dahinter?
Schon im September 2023 gab es erste Anzeichen für dieses ambitionierte Projekt. Damals berichtete die «Financial Times» über Bemühungen, eine Milliarde Dollar für ein neues Gerät aufzutreiben.
In einem Interview mit «The New York Times» bestätigte Jony Ive nun offiziell die Zusammenarbeit und plauderte etwas aus dem Nähkästchen. Auch wenn er sich bei den Details noch bedeckt hielt.
Humane AI Pin: Konkurrent fürs iPhone?
Auf den ersten Blick scheint das Vorhaben nicht neu zu sein. Bereits zwei ähnliche Projekte wurden in der Vergangenheit ins Leben gerufen – allerdings ohne Erfolg.
Da wäre zum einen der Humane AI Pin: Für knapp 700 Dollar (umgerechnet rund 770 Franken) sollte uns dieser von den iPhones befreien. Doch schon wenige Monate nach seinem Debüt im Februar suchte man wegen mangelnder Resonanz einen Käufer für das Projekt.
Rabbit R1: Kein Ersatz fürs Smartphone
Zum anderen wurde im Mai der Rabbit R1 vorgestellt. Ebenfalls mit dem Versprechen, Handys zumindest teilweise ersetzen zu können.
Doch auch dieses Gerät konnte die Erwartungen nicht erfüllen. Es erhielt wegen seiner begrenzten Funktionen, Ungenauigkeiten und seines wenig intuitiven Designs eher schlechte als gute Bewertungen.
Wird das neue Projekt von Ex-Apple-Designer Ive und OpenAI-CEO Altman nun besser abschneiden?
Jony Ive: Der Minimalist
Ive, der für seine minimalistische Ästhetik bekannt ist, arbeitete 27 Jahre lang bei Apple. Zu seinen wichtigsten Entwürfen gehören unter anderem der iMac, das iBook, das Unibody-Design des MacBook Pro, iPods, iPhones und iPads.
Die von ihm gestalteten transparenten Lautsprecher Apple iSub («Soundstick» von Harman Kardon) wurden in die Sammlung des Museum of Modern Art MOMA in New York aufgenommen. Seit seinem Weggang von Apple hat Ive Immobilien im Wert von rund 90 Millionen Dollar in San Francisco gekauft.
Ein Teil davon wird als Hauptsitz des Unternehmens dienen, welches das KI-Gerät überwacht. Für sein neues Vorhaben hat Ive bereits zehn Mitarbeiter eingestellt – darunter auch alte Bekannte aus seiner Zeit bei Apple.
Eine Vision mit Potenzial
Ive und Altman lernten sich übrigens durch Brian Chesky kennen, CEO von Airbnb und früher Kunde von Ives Designfirma LoveFrom.
Bei einem gemeinsamen Abendessen in einem Sternerestaurant kam buchstäblich die neue Idee auf den Tisch: die Schaffung eines Geräts, das den Nutzern mehr bieten könnte als herkömmliche Software.
Ob ihr Traum Realität wird?