YouTube setzt Body-Shaming ein Ende: Neue Regeln für Teenager

Juli Rutsch
Juli Rutsch

Am 31.10.2024 - 06:20

YouTube erweitert seine Beschränkungen für Körpergewichts- und Fitnessvideos für Teenager in Europa und Grossbritannien. Das steckt dahinter.

junge Frau Smartphone YouTube Logo
Die Nutzer von YouTube können sich auf einige Updates gefasst machen. - Depositphotos

In einem weiteren Schritt gegen den wachsenden Druck auf Jugendliche, bestimmte Körpergewichte und Fitnesslevel zu idealisieren, hat YouTube angekündigt, seine Beschränkungen auszuweiten.

Die Video-Streaming-Plattform will die wiederholten Empfehlungen von Videos mit problematischen Inhalten für Teenager in Europa und Grossbritannien einschränken.

Diese Massnahme ist eine Erweiterung der bereits 2023 für US-Jugendliche eingeführten Regelungen. Damit reagiert das Unternehmen auf die zunehmende Sorge um das Wohlbefinden junger Menschen im digitalen Zeitalter.

Die neuen Spielregeln

Wie schon bei den amerikanischen Jugendlichen wird YouTube auch in Europa und dem Vereinigten Königreich wiederholte Empfehlungen von Videos begrenzen. Dazu gehören Inhalte, die körperliche Merkmale vergleichen oder bestimmte Typen über andere stellen.

Laptop Youtube Mann Tastatur Eingabe
YouTube will Teenager davon abhalten, potenziell schädliche Videos auf YouTube anzusehen. - Depositphotos

Sowie auch jene, die spezifische Fitnesslevels oder Körpergewichte idealisieren. Auch limitiert wird soziale Aggression in Form von nicht-kontaktbehafteten Auseinandersetzungen und Einschüchterungsversuchen.

Solche Inhalte können laut YouTube «für einige Teenager problematisch sein, wenn sie diese ständig konsumieren».

Tiefergehende Einblicke durch Expertenrat

Die Entscheidung basiert auf den Empfehlungen eines Beratungsgremiums für Jugendliche und Familien, das YouTube 2018 ins Leben gerufen hat. Das Gremium besteht aus unabhängigen Experten in den Bereichen Kindermedien, digitales Lernen und Entwicklung.

Die Experten beraten zu Themen wie Online-Inhalten und deren Auswirkungen auf Teenager, die nach wie vor intensive Nutzer sozialer Medien sind – besonders von YouTube.

Auswirkungen der digitalen Welt auf das Selbstbild

Eine Erkenntnis des Beratungsausschusses ist, dass Jugendliche eher als Erwachsene dazu neigen, negative Überzeugungen über sich selbst zu entwickeln. Dies passiert vor allem dann, wenn sie wiederholt mit idealisierten Standards in den Inhalten konfrontiert werden, die sie online konsumieren.

Junge Frau Teenager liegt auf Tisch mit Smartphone YouTube Logo
Inhalte auf YouTube können den Selbstwert von Jugendlichen stark beeinflussen. - Depositphotos

Eine Umfrage der britischen Mental Health Foundation aus dem Jahr 2019 ergab beispielsweise: 37 Prozent der Teenager fühlten sich «verstört» und 31 Prozent schämten sich wegen ihres Körperbildes.

Vier von zehn Jugendlichen gaben an, dass Bilder in sozialen Medien ihnen Sorgen um ihr Körperbild bereiteten.

YouTube zieht Konsequenzen

Zusätzlich zu den bestehenden Beschränkungsmassnahmen wird YouTube diese neuen Regeln einführen. Sie sollen verhindern helfen, dass bestimmte Inhalte junge Zuschauer negativ beeinflussen können.

Darunter etwa persönliche Erfahrungsberichte über Essstörungen.

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