YouTube setzt Body-Shaming ein Ende: Neue Regeln für Teenager
YouTube erweitert seine Beschränkungen für Körpergewichts- und Fitnessvideos für Teenager in Europa und Grossbritannien. Das steckt dahinter.
In einem weiteren Schritt gegen den wachsenden Druck auf Jugendliche, bestimmte Körpergewichte und Fitnesslevel zu idealisieren, hat YouTube angekündigt, seine Beschränkungen auszuweiten.
Die Video-Streaming-Plattform will die wiederholten Empfehlungen von Videos mit problematischen Inhalten für Teenager in Europa und Grossbritannien einschränken.
Diese Massnahme ist eine Erweiterung der bereits 2023 für US-Jugendliche eingeführten Regelungen. Damit reagiert das Unternehmen auf die zunehmende Sorge um das Wohlbefinden junger Menschen im digitalen Zeitalter.
Die neuen Spielregeln
Wie schon bei den amerikanischen Jugendlichen wird YouTube auch in Europa und dem Vereinigten Königreich wiederholte Empfehlungen von Videos begrenzen. Dazu gehören Inhalte, die körperliche Merkmale vergleichen oder bestimmte Typen über andere stellen.
Sowie auch jene, die spezifische Fitnesslevels oder Körpergewichte idealisieren. Auch limitiert wird soziale Aggression in Form von nicht-kontaktbehafteten Auseinandersetzungen und Einschüchterungsversuchen.
Solche Inhalte können laut YouTube «für einige Teenager problematisch sein, wenn sie diese ständig konsumieren».
Tiefergehende Einblicke durch Expertenrat
Die Entscheidung basiert auf den Empfehlungen eines Beratungsgremiums für Jugendliche und Familien, das YouTube 2018 ins Leben gerufen hat. Das Gremium besteht aus unabhängigen Experten in den Bereichen Kindermedien, digitales Lernen und Entwicklung.
Die Experten beraten zu Themen wie Online-Inhalten und deren Auswirkungen auf Teenager, die nach wie vor intensive Nutzer sozialer Medien sind – besonders von YouTube.
Auswirkungen der digitalen Welt auf das Selbstbild
Eine Erkenntnis des Beratungsausschusses ist, dass Jugendliche eher als Erwachsene dazu neigen, negative Überzeugungen über sich selbst zu entwickeln. Dies passiert vor allem dann, wenn sie wiederholt mit idealisierten Standards in den Inhalten konfrontiert werden, die sie online konsumieren.
Eine Umfrage der britischen Mental Health Foundation aus dem Jahr 2019 ergab beispielsweise: 37 Prozent der Teenager fühlten sich «verstört» und 31 Prozent schämten sich wegen ihres Körperbildes.
Vier von zehn Jugendlichen gaben an, dass Bilder in sozialen Medien ihnen Sorgen um ihr Körperbild bereiteten.
YouTube zieht Konsequenzen
Zusätzlich zu den bestehenden Beschränkungsmassnahmen wird YouTube diese neuen Regeln einführen. Sie sollen verhindern helfen, dass bestimmte Inhalte junge Zuschauer negativ beeinflussen können.
Darunter etwa persönliche Erfahrungsberichte über Essstörungen.