Wie im Kino – Warum die Gaming-Industrie auf die Leinwand setzt
Wer hätte gedacht, dass Videospiel-Adaptionen auf der grossen Leinwand zu den besten Produktionen von 2023 zählen würden? Tatsächlich verändern sie die Branche.
In den vergangenen Jahren gab es bereits vereinzelt erfolgreiche Umsetzungen wie die animierte Serie «Castlevania» oder die Show «The Witcher», doch erst 2023 haben Serien wie «The Last of Us» auf HBO bewiesen, dass sie mit jeder anderen hochkarätigen Produktion mithalten können.
Zauberwort «Adaptieren»
Videospiele für Film und Fernsehen neu zu verpacken ist so etwas wie das Pendant zu Zeichentrickserien aus den 80er- und 90er-Jahren, die nur dazu dienten, Spielzeug zu verkaufen.
Aus Unternehmensperspektive geht es darum, ein neues Publikum für Videospiele zu gewinnen. Eine Strategie, bei der wir gesehen haben, dass sie sehr effektiv sein kann.
Sogar ein Spiel wie «Cyberpunk 2077» konnte nach seiner Verfilmung als Anime einen enormen Anstieg an Verkäufen verzeichnen. Ähnliches gilt auch für ältere Titel wie «The Last of Us» oder «Mario».
Qualitätssprung sorgt für Spielerzuwachs
Was hat sich also geändert, dass Videospiele nun plötzlich so viele neue Spieler gewinnen können? Ein offensichtlicher Faktor ist die gestiegene Qualität der Adaptionen.
Serien wie «The Last of Us» fangen den Geist des Originalspiels ein und übersetzen ihn gekonnt in das neue Medium.
Diese Filme und Shows dienen damit nicht nur als Einstiegspunkt für Neulinge im Gaming-Bereich, sondern sie sind auch attraktiv für Hardcore-Gamer, als Entscheidungshilfe, in welche Spiele sie ihre Zeit und ihr Geld investieren möchten.
2024: Das Jahr der Videospiel-Adaptionen
Einmal gesehen, wie hochwertige Adaptionen neue Gamer ans Land ziehen können, haben Unternehmen entsprechend investiert. Das zeigt sich klar im 2024, das ein grosses Jahr für solche Produktionen werden wird.
Auf Filmseite erwarten uns unter anderem «Sonic The Hedgehog 3» oder «Borderlands». Bei den TV-Produktionen stehen «Fallout» oder «Tomb Raider» auf dem Programm.
Und das sind nur einige Beispiele aus einer langen Liste an Projekten, bei denen Unternehmen das Marketing-Instrument Verfilmungen voll ausnutzen.
Nintendo setzt auf multimediale Zukunft
Auch Nintendo setzt verstärkt auf Adaptionen seiner beliebtesten IPs (Intellectual Properties): Mit dem «Super Mario Bros.»-Film konnte es einen globalen Umsatz von über einer Milliarde Dollar erzielen – trotz eines bereits vier Jahre alten Titels zur Veröffentlichungszeit des Films.
Mit dem Kauf von Dynamo Pictures, jetzt Nintendo Pictures, und der Ankündigung eines Zelda-Films zeigt Nintendo deutlich seine multimediale Ausrichtung. Und solange gut gemachte Adaptionen weiterhin Zuschauer in Spieler verwandeln können, wird dieser neue Marketingansatz nicht verschwinden.
Statt billiger Filmumsetzungen bekommen wir nun Serien, die sogar für Emmys nominiert werden. Und diese Entwicklung hat gerade erst begonnen ...
