Verbraucherzentrale geht gegen Werbung auf Amazon Prime Video vor
Die Verbraucherzentrale Sachsen kritisiert den Schritt hin zu mehr Werbung auf Amazon Prime Video scharf. Sie will prüfen, ob die Ausweitung rechtskonform ist.
Die Unzufriedenheit den Nutzern von Amazon Prime Video wächst. Der Grund? Die zunehmende Flut an Werbeunterbrechungen, die das Streaming-Erlebnis trüben.
Die Strategie zur Monetarisierung seines Dienstes will der Online-Gigant auch im Jahr 2025 fortsetzen – und ausweiten. Trotz massiver Kritik seitens der Verbraucherzentrale Sachsen plant Amazon, spürbar mehr Werbepausen in sein Programm zu integrieren.
Dieser Schritt wirft Fragen bezüglich seiner Rechtskonformität auf und könnte eine erneute Verschlechterung des Services für Amazon-Kunden bedeuten.
Kampfansage gegen unfaire Geschäftspraktiken
«Sollte Amazon diese Änderungen ohne Zustimmung der Abonnenten durchführen, werden wir unsere bereits laufende Sammelklage ausweiten», warnt Michael Hummel, Jurist bei der Verbraucherzentrale Sachsen. Ihm zufolge sind solche drastischen Änderungen in den Nutzungsbedingungen nur bei neu abgeschlossenen Abos zulässig.
Bereits Anfang 2024 sorgten erhöhte Werbeeinblendungen beim Streaming-Dienst für Unmut unter den Nutzern. Amazon hatte seine Pläne zwar im Voraus angekündigt, aber keine Einwilligung seiner Kunden abgewartet.
Sammelklage gegen ungewollte Zusatzkosten
Die einzige Möglichkeit, der Werbeflut zu entkommen, war ein zusätzliches Abo für 2,99 Euro (umgerechnet 2,80 Franken). Ein Angebot, das die Verbraucherzentrale Sachsen als irreführend und unzulässig betrachtet.
Denn schliesslich zahlen Kunden bereits für einen Service, der ihnen aber nicht in vollem Umfang zur Verfügung steht. Aus diesem Grund hat die Verbraucherschutzorganisation eine Sammelklage gegen Amazon eingereicht.
Über 61'000 Nutzer haben sich dieser Klage bereits angeschlossen und fordern eine Rückerstattung der ihnen auferlegten Zusatzkosten.
Kunden sollten sich wehren!
Michael Hummel rät allen Prime-Kunden dringend dazu, sich der Klage anzuschliessen:
«Amazon spekuliert auf die Loyalität und Gewohnheit seiner Kunden und hofft darauf, dass diese jede unternehmensinterne Entscheidung akzeptieren werden. Aber das müssen und sollten sie nicht.» Kunden sollten ein klares Zeichen setzen.