Technische Flops: Geräte, die die Welt nicht braucht
Unzählige technische Erfindungen haben in der Geschichte unser Leben bereichert. Doch es gab auch Misserfolge und Rohrkrepierer. Unsere Liste der Top-Flops.
Glaubt man der Werbung, so sind Erfindungen immer geniale Durchbrüche und bahnbrechende Meisterleistungen. Doch nicht jede geniale Idee hält dem Praxistest stand.
Einige sind so katastrophal gescheitert, dass sie in die Annalen der Technikgeschichte eingegangen sind – als abschreckendes und mahnendes Beispiel. Hier sind unsere Top Five der Tech-Flops.
Der tödliche Sprung des Schneidermeisters
Franz Reichelt war ein einfacher Schneider mit einer grossen Vision: Piloten sollten sich im Notfall mit einem speziellen Anzug retten können. Sein Parachute Coat sollte das ermöglichen.
1912 testete Reichelt seinen Prototyp selbst – indem er vom Pariser Eiffelturm sprang. Er kam zu Tode, im Alter von 33 Jahren.
Der Parachute Coat war falsch designt und längst nicht ausgereift. Dennoch ebnete Reichelts Pioniergeist den Weg für moderne Fallschirme und Wingsuits.
Umweltkatastrophe aus Aluminium
Auf dem Papier klang es nach einer brillanten Idee: Mit Kaffeekapseln sollte jeder eine perfekte Tasse Espresso zubereiten können. Doch was auf dem Zeichenbrett vielversprechend aussah, entpuppte sich schnell als ökologisches Desaster.
Selbst John Sylvan, der Erfinder der Kaffeekapsel, bereut seine Schöpfung heute zutiefst. Jährlich produzieren wir eine halbe Million Tonnen Abfall durch Kaffeekapseln – die auf der Mülldeponie 500 Jahre zum Verrotten brauchen.
Ein Elektro-Dreirad, das niemand wollte
Sir Clive Sinclair war ein gefeierter Erfinder und gilt als einer der Väter des Heimcomputers (PC). Doch sein Ruf litt schwer unter dem Debakel um den Sinclair C5: ein elektrisches Dreirad, das sich als völlig unpraktisch erwies.
Mit einer Höhe von nur 80 cm war das Fahrzeug im Strassenverkehr kaum sichtbar und somit extrem gefährlich. Hinzu kamen eine schwache Batterieleistung sowie eine geringe Reichweite.
Der Markt strafte den C5 ab. Die Verkaufszahlen waren miserabel und Sinclairs Reputation erlitt einen herben Dämpfer.
Die nervtötenden Pop-up-Anzeigen
Ethan Zuckerman hatte eigentlich gute Absichten, als er die Pop-up-Werbung erfand: Sie sollte Usern helfen, nicht sie stören oder gar behindern. Doch heute sind sie Inbegriff für schlechte Online-Erfahrung.
Zuckerman hat sich mittlerweile öffentlich für seine Erfindung entschuldigt – obwohl oder gerade weil sie so erfolgreich ist? So oder so, der heute 51-Jährige arbeitet nach wie vor als Blogger und Netzaktivist.
Sega Dreamcast: Das vorzeitige Aus einer Spiele-Ikone
Für viele Gamer ist Sega ein Synonym für lange Nächte voller Spielspass. Doch als 1999 die Dreamcast-Konsole auf den Markt kam, war vom alten Glanz nicht mehr viel übrig.
Trotz innovativer Steuerung und Online-Spieloption konnte sich die Konsole nicht gegen die Konkurrenten Sony (Playstation) und Nintendo (Gamecube) durchsetzen. Mit dem Scheitern der Dreamcast zog sich Sega schliesslich aus dem Konsolenmarkt zurück.
Das Ende einer Legende.