Tech-Trend Virtual Reality (VR): Ein neuer Weg in der Psychotherapie

Kiran Iqbal
Kiran Iqbal

Am 24.12.2024 - 06:02

Eine VR-Therapie hilft unter anderem dabei, sich seinen Ängsten zu stellen, indem man sich in realitätsnahe Szenarien begibt. Alles Wissenswerte dazu.

Frau mit VR-Brille
VR-Übungen sind heute eine wirksame Ergänzung in der Psychotherapie. - Depositphotos

VR-Tools sind nicht nur etwas für Technikbegeisterte, sondern auch ein innovatives Werkzeug in der Psychotherapie. Mit VR können Menschen neue Fähigkeiten erlernen, ihren Ängsten in einer sicheren Umgebung begegnen und ihr Selbstvertrauen stärken.

Diese Form der Therapie ersetzt jedoch keine herkömmlichen Behandlungen bei psychischen Erkrankungen. Vielmehr wird sie von den meisten Fachleuten als zusätzliche Massnahme genutzt.

Frau mit VR-Brille
VR-Tools können eine Therapie ergänzen, sie aber nicht ersetzen. - Depositphotos

So kann die virtuelle Welt beispielsweise im Rahmen einer kognitiven Verhaltenstherapie dazu dienen, dem Klienten eine kontrolliertere Umgebung zum Testen neuer Fertigkeiten zu bieten.

Was genau ist VR-Therapie?

Die VR-Therapie nutzt virtuelle Welten und Szenarien als therapeutisches Instrument. Dabei taucht der Patient mittels eines Headsets oder eines anderen Geräts vollständig in diese simulierte Welt ein.

Er interagiert mit ihr. Mithilfe von VR lassen sich also vielfältige Welten und Situationen simulieren.

Das kann besonders hilfreich sein, wenn es darum geht, Situationen nachzustellen, die im echten Leben schwer umsetzbar sind oder Risiken bergen.

Funktionsweise der VR-Therapie

Die Wirksamkeit dieser Art von Therapie beruht darauf, dass Personen bestimmte Situationen in einer sicheren Umgebung nachspielen, üben oder wiederholen können. Dies kann dazu beitragen, Fähigkeiten zu erlernen und Ängste abzubauen.

Auf diese Weise kann das Selbstvertrauen gestärkt werden. Da die reale Welt mit ihren Risiken ausgeschlossen wird, kann etwas Bedrohliches durch VR besser bewältigt werden.

So könnte jemand mit einer Phobie schrittweise an das Objekt seiner Angst herangeführt werden.

Bei welchen Erkrankungen hilft VR?

Virtuelle Realität wurde ursprünglich zur Behandlung von Phobien eingesetzt. Mittlerweile nutzen Therapeuten sie jedoch auch bei anderen psychischen Erkrankungen wie Angststörungen, Depressionen und posttraumatische Belastungsstörungen.

Mann macht Therapie
Eine VR-Therapie kann sowohl bei Phobien als auch bei Depressionen und PTBS-Symptomen wirksam sein. - Depositphotos

Auch soziale und emotionale Fertigkeiten können mithilfe von VR geübt werden: Konfliktgespräche führen oder den Chef um eine Gehaltserhöhung bitten, sind nur einige Beispiele dafür.

Wie bei jeder Therapie ist es jedoch wichtig, sich an einen lizenzierten und erfahrenen Experten zu wenden. Zudem sollte berücksichtigt werden, dass VR eine herkömmliche Therapie lediglich ergänzt, wenn es um die Behandlung psychischer Erkrankungen geht.

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