Roboter-Taxi: Waymo-Fahrzeug muss von Polizei gestoppt werden
Baustellenschilder haben ein selbstfahrendes Auto von Waymo so verwirrt, dass es gleich mehrere Situationen falsch einschätzte. Die Polizei musste es stoppen.
Dieses Ereignis hat die Zukunft der autonomen Mobilität erst einmal wieder nach hinten katapultiert: Ein selbstfahrendes Auto des Technologieunternehmens Waymo wurde kürzlich in Phoenix, Arizona, von der Polizei angehalten.
Der Grund? Es fuhr im Gegenverkehr! Das Roboter-Taxi schien Berichten zufolge Baustellenschilder nicht angemessen interpretiert zu haben.
Verkehrschaos durch KI-Fahrzeug ausgelöst
Bodycam-Aufnahmen eines Polizisten zeigen, dass sich das Fahrzeug in einer Baustellenzone befand, aus der es plötzlich «in den Gegenverkehr geriet – was wirklich schlecht ist», so der Beamte gegenüber der Presse.
Der Wagen habe gar eine rote Ampel überfahren und sei erst auf einem Parkplatz zum Halten gekommen. Hier liess das Waymo-Gefährt den Beamten dann endlich mit einem Waymo-Mitarbeiter sprechen.
Ausweichmanöver oder fehlgesteuert?
Waymo erklärte gegenüber dem US-Medium «The Verge», dass das führerlose Fahrzeug aufgrund «inkonsistenter Bauzeichnungen» in die Gegenfahrbahn geraten sei und «blockiert wurde, um wieder auf die richtige Spur zu kommen».
Laut Chris Bonelli, dem Sprecher von Waymo, blieb das Auto etwa 30 Sekunden lang in der Gegenfahrbahn.
Als der Polizeibeamte die Verfolgung aufnahm, sei der Wagen weitergefahren, «um die Kreuzung freizugeben», bevor er schliesslich auf einem Parkplatz zum Halt gekommen sei. Die gesamte Aktion hätte etwa eine Minute gedauert.
Wer muss dafür bestraft werden?
In Arizona dürfen Polizeibeamte Strafzettel ausstellen, wenn ein Robotertaxi eine Verkehrssünde begeht. Zugestellt werden müssen sie dem Unternehmen werden, dem das Fahrzeug gehört.
Das wiederum sei laut einem Sprecher der Phoenix-Polizei nicht machbar.
Waymo seinerseits behauptet gegenüber Fox 10 Phoenix, dass seine Autos dreieinhalb Mal besser Unfälle vermeiden als menschliche Fahrer. Und schon länger erklärt das Unternehmen, dass seine Autos nur etwa halb so oft in polizeilich gemeldete Unfälle verwickelt sind.
Ermittlungen gegen Waymo eingeleitet
Trotzdem untersucht die Nationale Behörde für Strassenverkehrssicherheit der USA (NHTSA) mittlerweile fast zwei Dutzend Vorfälle bezüglich Roboter-Taxis, zu denen auch Fahrzeuge von Waymo gehören.
In den letzten Monaten wurde festgestellt, dass und wo diese Autos andere Verkehrsteilnehmer gefährdeten, und gar Einsatzkräften von Blaulichtorganisationen in die Quere gekommen sind.
Gerade erst im Juni hatte das Unternehmen seine Fahrzeuge zurückrufen müssen. Eines war in einen Telefonmast gefahren – das Unternehmen war gezwungen, ein umfangreiches Update der Sicherheitssoftware zu machen.
