Mythos Megapixel: Wie wichtig sind sie wirklich?

Björn Schneider
Björn Schneider

Am 06.09.2024 - 06:38

Mepapixel sorgen immer für bessere Fotos! Ein Irrglaube – oder? Wir stellen die Bedeutung der Megapixel auf den Prüfstand.

Mann mit Spiegelreflexkamera
Im Kern macht der Satz «Je mehr Megapixel, desto besser die Qualität» Sinn. Doch man muss die Sache reflektierter betrachten. - Depositphotos

Megapixel (Mpx) beschreiben die Auflösung eines digitalen Bildes und setzen sich aus Millionen einzelner Bildpunkte zusammen. Sie gelten im Smartphone-Zeitalter längst als das Mass aller Dinge, wenn es um die Bildqualität geht.

Doch was verbirgt sich eigentlich hinter diesem oft angepriesenen Wert? Und ist eine hohe Anzahl an Megapixeln tatsächlich ein Garant für hochwertige Fotos?

Die Wahrheit über Pixel

Eine hohe Megapixel-Zahl suggeriert auf den ersten Blick eine beeindruckende Detailtiefe und Schärfe. In der Praxis jedoch spielen andere Faktoren wie Sensorgrösse, Objektiv oder Farbauflösung eine ebenso entscheidende Rolle für die Qualität.

Kamera auf einem Tisch
Der Sensor, das Objektiv, die Farbeinstellungen und Lichtverhältnisse sind für die Qualität eines Bildes ebenso wichtig. - Depositphotos

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Bilder mit einer höheren Anzahl an Megapixeln prinzipiell mehr Informationen beinhalten. Man muss die Ausgangsfragestellung also, wie so oft, differenziert betrachten.

Wann es auf die Auflösung ankommt

Für den Druck grosser Formate oder bei starkem Zuschneiden von Fotos macht sich eine hohe Auflösung in jedem Fall bezahlt. Ein 20-Megapixel-Bild ermöglicht beispielsweise einen hochwertigen Ausdruck ohne jegliche Skalierung bis zu einer beachtlichen Grösse von etwa 45 x 30 Zentimetern.

Allerdings enden viele Bilder in den Profilen sozialer Netzwerke oder auf Smartphones mit begrenzter Auflösung. In solchen Fällen reichen bereits wenige Megapixel vollkommen aus.

Der Einfluss der Nachbearbeitung

Bearbeitungen nach dem eigentlichen Fotografieren wie das Geraderücken oder Ausschneiden führen zwangsläufig zu einem Verlust an Auflösung. Hier bieten Kameras mit vielen Megapixeln deutlich mehr Spielraum ohne sichtbare Qualitätseinbussen.

Dies gilt insbesondere dann, wenn man ein im Querformat aufgenommenes Foto später als hochformatiges Bild haben möchte. Zum Beispiel, damit man es später in einem Instagram-Reel posten kann.

Nur etwas für Profis?

Viele Hersteller werben mit 20-bis-40-Megapixel-Kameras – doch nur wenige Nutzer schöpfen dieses Potenzial tatsächlich aus. Es bedarf eines erfahrenen Fotografen, um diese Hochauflösung in der Praxis effektiv auszunutzen und einzusetzen.

Spiegelreflexkamera
Viele Spiegelreflex- und Systemkameras haben 24 und mehr Megapixel. Da bedarf es oft eines Profis, eine solche Ausstattung effektiv und sinnvoll zu nutzen. - Depositphotos

Für Hobby-Fotografen und Gelegenheitsknipser reicht hingegen oft das Smartphone, das häufig über eine gute Kamera verfügt. Vor allem dann, wenn die Fotos für Instragram gemacht und ausschliesslich auf dem Smartphone betrachtet werden.

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