Island plant Solarstrom aus dem All bis 2030
Ein britisches Start-up will Island ab 2030 mit Solarenergie aus dem Weltraum versorgen. Das Projekt könnte weltweit die erste Demonstration dieser Art sein.
Das britische Unternehmen Space Solar hat eine Partnerschaft mit Reykjavik Energy und der isländischen Nachhaltigkeitsinitiative Transition Labs geschlossen. Gemeinsam planen sie, bis 2030 einen Demonstrationssatelliten zu starten.
Dieser soll 30 Megawatt saubere Energie zur Erde senden. Das reicht für die Versorgung von etwa 3'000 Haushalten, wie «Space» berichtet.
Der Satellit soll in einer mittleren Erdumlaufbahn kreisen. Diese befindet sich in einer Höhe zwischen 2'000 und 36'000 Kilometern.
Technische Details des geplanten Solarkraftwerks
Der Energiesatellit wird demnach 64 Tonnen wiegen. Seine Solarpaneele sollen sich über eine Breite von 400 Metern erstrecken.
Bis 2036 möchten die Partner eine Flotte von sechs solcher weltraumgestützten Solarkraftwerke aufbauen. Diese sollen dann Gigawatt an sauberem Strom liefern können.
Space Solar plant, die Entwicklung und Herstellung der Pilotanlage mit 800 Millionen Dollar zu finanzieren.
Vorteile gegenüber terrestrischen erneuerbaren Energien
Im Gegensatz zu Photovoltaik- und Windkraftanlagen auf der Erdoberfläche leiden die Kraftwerke im Orbit nicht unter Unterbrechungen. Sie produzieren konstant Strom, unabhängig von Tageszeit oder Wetterbedingungen.
Martin Soltau, Co-CEO von Space Solar, betont laut «Space», dass weltraumgestützte Solarenergie unvergleichliche Vorteile mit wettbewerbsfähigen Energiekosten und 24/7-Verfügbarkeit bietet.
Das Unternehmen gibt an, Strom zu etwa einem Viertel der Kosten von Kernkraft liefern zu können. Mit 2,25 Milliarden Dollar (rund 1,97 Milliarden Franken) pro Gigawatt sei man wettbewerbsfähig mit erdbasierten erneuerbaren Quellen.
Technische Herausforderungen und Lösungsansätze
Der Transport der riesigen Solarkraftwerke ins All stellt eine grosse Herausforderung dar. Space Solar setzt dabei auf SpaceX's Starship-Megarakete.
Mit einer Nutzlastkapazität von 150 Tonnen in den niedrigen Erdorbit könnte Starship den Einsatz grosser Weltrauminfrastrukturen revolutionieren.
Die Partner suchen derzeit nach Standorten für bodenbasierte Empfangsantennen. Diese sollen die als Hochfrequenz-Radiowellen gesendete Energie auffangen und in Strom umwandeln.