Fashion per KI? Selkie im Kreuzfeuer der Fan-Kritik
Ethische Firmenrichtlinien, niedliche Prints: Dieses Image kriegt einen Riss, seit bei Selkie nicht alles so menschlich ist, wie's scheint.
Sie steht im Zentrum einer hitzigen Debatte in der Fashion-Welt: die Modemarke Selkie.
Bekannt wie berühmt ist Selkie eigentlich für seine Produktions-Ethik und ein fantasievolles Design. Nun hat sie für ihre neuste Kollektion zu Kunst «made by KI» gegriffen.
Und das lässt sie ziemlich schlecht dastehen ...
Kontroverse Valentinstagskollektion
Vor Kurzem präsentierte Selkie ihre neue Kollektion 2024 «Home Is Where the Heart Is». Doch die Freude der Fans währte nicht lange, als sie bemerkten, dass etwas faul war.
Denn: Die neue Kollektion kommt mit vielen Tierbildern – auf Sweatern wie als Print auf Kleidern. Dem scharfen Beobachter fiel dabei eine Besonderheit ins Auge: ein Welpe, der mehr Zehen zeigte als Hunde normalerweise haben.
Aufgedeckt: KI-Einsatz bestätigt
Auf Nachfrage gab Selkie zu, dass ihre Gründerin, Kimberley Gordon, für Bilder der Valentinstagskollektion auf «vintage art, KI und computer painting» zurückgegriffen hatte – die Produktlisten ihrer Webseite bestätigen diese Information.
Das Unternehmen räumt zwar ein, dass diese Techologie «kontrovers» sei.
Aber es bekräftigt auch: Gordon zeige sich begeistert von der «Zukunft der KI», sie erweise sich als spannendes Experimentierfeld und ein fantastisches Tool für Studenten, Grafikdesigner, Unternehmen mit künstlerischen Ambitionen und viele andere mehr.
Fans enttäuscht: Ethik vs. Profit
Bei den Fans kam dieses Statement alles andere als gut an. Sie kritisierten Selkies Einsatz von generativer KI scharf und warfen dem Unternehmen vor, sich ethisch fragwürdiger Technologien zu bedienen, statt echte menschliche Künstler zu beauftragen.
Vor allem deshalb, wenn es dann Hunderte von Dollar für seine Polyesterkleider verlange.
Image-Schaden trotz Verteidigung
In Konsequenz hat Selkie die Kommentarfunktion unter ihren Posts begrenzt. Die Kritik hält trotzdem unvermindert an, wie ein Blick auf die gängigen Plattformen in Social Media schnell bestätigt.
Viele, die sich vom Heile-Welt-Image der Marke angezogen gefühlt hatten, sehen sich durch deren Einsatz von KI enttäuscht und wenden sich ab.
Selkie selbst verteidig seine Entscheidung, schliesslich habe Gordon als Künstlerin bei ihren Designs schon immer mit den verschiedensten Techniken experimentiert.
Zukunft mit oder ohne KI?
«Als Künstlerin, die Spass an Technologie hat und sieht, dass KI bereits von anderen Marken auf unterschiedliche Weise genutzt wird, war es wichtig, dieses neue Medium kennenzulernen und zu erfahren, wie es für Selkie als Marke und für sie selbst als Künstlerin funktionieren kann oder auch nicht», so das Unternehmen in einem Kommentar auf seiner eigenen Instagramm-Seite.
«Wir sind gespannt, wie diese Sammlung ankommt, und wir werden das Kundenfeedback zu dieser Sammlung nutzen, um zu entscheiden, wie wir KI in Zukunft nutzen können oder nicht.»
Es bleibt also abzuwarten, ob wir noch mehr Fashion per KI bei Selkie sehen werden oder nicht. Sicher aber ist schon jetzt: Viele Fans trauen dem Unternehmen für die Zukunft nicht mehr.