Echtheit von Handy-Videos soll sich in Zukunft belegen lassen

Marvin Kahlenberg
Marvin Kahlenberg

Am 30.10.2024 - 11:10

Im KI-Zeitalter lässt sich immer schwieriger zwischen Fakes und authentischen Inhalten unterscheiden. Einige Unternehmen arbeiten an Lösungen für das Problem.

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Tech-Unternehmen arbeiten daran, dass KI-generierte Inhalte und echte Bilder und Videos voneinander unterscheidbar bleiben. - Depositphotos

Sind auch Sie skeptisch, ob Sie Videos und Fotos online wirklich trauen können? In den letzten Monaten tauchen im Netz immer mehr Deepfakes auf – mithilfe von künstlicher Intelligenz generierte Videos.

Längst haben die Fake-Inhalte das Potenzial, die öffentliche Meinungsbildung zu manipulieren und sogar das politische Weltgeschehen zu beeinflussen. Angesichts der rasanten Verbreitung der Technologie ist klar, dass wir Wege finden müssen, die Authentizität von Medieninhalten zweifelsfrei belegen zu können.

Ein Unternehmen, das in diesem Bereich vielversprechende Fortschritte macht, ist Truepic – eine in San Diego ansässiges Technologiefirma.

Beweis für Authentizität: Wasserzeichen

Wie dringend es ein Tool braucht, um User im digitalen Raum vor Fakes zu schützen, zeigt auch die Tatsache, dass rund 70 Prozent aller verfügbaren KI-Systeme für visuelle Medien verwendet werden. Beim Versuch, das Risiko von KI-Manipulationen zu verringern, könnte ein digitales Wasserzeichen helfen – eine einzigartige Signatur in den Metadaten einer Datei.

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Der C2PA-Standard spielt eine wichtige Rolle dabei, die Herkunft von Medieninhalten zu belegen. - Depositphotos

Diese soll die Authentizität von Fotos oder Videos belegen. Immer mehr Gerätehersteller und Software-Unternehmen sprechen sich für eine derartige Lösung aus.

Der sogenannte C2PA-Standard bietet als system- und herstellerunabhängiges Dokumentationsverfahren die Möglichkeit, den Ursprung eines Inhalts nachzuweisen. C2PA wird mittlerweile von führenden Playern wie Meta, Adobe, OpenAI oder Nikon unterstützt.

Wasserzeichentechnologie als Teil des Prozessors

Das Unternehmen Truepic arbeitet seit einigen Jahren mit dem Chiphersteller Qualcomm zusammen und hat eine C2PA-konforme, fälschungssichere Wasserzeichentechnologie entwickelt. Diese soll in Zukunft in den Snapdragon-Prozessoren des Chipgiganten integriert werden.

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In den Prozessoren von Qualcomm soll die Wasserzeichentechnologie bald verfügbar sein. - Depositphotos

Die Vision: Da das Wasserzeichen sozusagen Teil der Hardware ist und unabhängig vom Betriebssystem läuft, bietet es einen hervorragenden Schutz vor Manipulationen.

Der Prozessor Snapdragon Elite 8 ist bereits in der Lage, die Herkunft von Fotos, Videos und Audio, die unter Einsatz des Geräts aufgenommen werden, dank des Truepic-Wasserzeichens zu belegen.

Entsprechende Smartphone-Tech bereits im 2025

2025 sollen erstmals Smartphones auf den Markt kommen, die mit dem innovativen Prozessor manipulationssichere Medieninhalte erstellen können – ein Gamechanger für die Zukunft der digitalen Welt.

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