Windows gegen Linux: Ein Showdown der Betriebssysteme
Wer ist der unangefochtene König unter den Betriebssystemen? Viele würden spontan Windows antworten. Doch die Wahrheit ist komplexer.
Überraschenderweise laufen viele Online-Dienste, die wir auf unseren Windows-Computern nutzen, tatsächlich auf Linux. Selbst Android, das weltweit führende mobile Betriebssystem, basiert auf einem Linux-Kernel.
Während Windows zweifellos ein massentaugliches Produkt für Verbraucher ist, profitieren seine Dienste stark von einer zugrundeliegenden Linux-Infrastruktur. Für alle Unparteiischen da draussen lohnt es sich, einen Blick auf die Unterschiede zu werfen.
Wie alles begann
Linux wurde ursprünglich als privates Projekt des finnischen Studenten Linus Torvalds ins Leben gerufen. Sein Ziel war es, einen freien Betriebssystem-Kernel zu entwickeln.
Was als kleines Nebenprojekt startete, wuchs schnell zu einem der grössten Open-Source-Projekte aller Zeiten heran.
Auf der anderen Seite steht Microsofts Windows 1.0 – benannt nach den charakteristischen «Fenstern», welche eine zentrale Funktion des Systems darstellen und erstmals im Jahr 1986 veröffentlicht wurden.
Im Gegensatz zu Linux war Windows von Anfang an ein kommerzielles Produkt mit geschlossenem Quellcode.
Quellcode-Zugriff: Ein entscheidender Unterschied
Der Zugang zum Quellcode ist wohl der grösste Unterschied zwischen den beiden Betriebssystemen. Während man bei Linux problemlos Änderungen vornehmen und neue Funktionen hinzufügen kann, bleibt der Windows-Code für die meisten Nutzer unzugänglich.
Es sei denn, sie arbeiten im Entwicklerteam von Microsoft selbst. Doch diese Offenheit hat auch ihre Schattenseiten.
Sie ermöglicht zwar eine schnelle und kollaborative Softwareentwicklung, öffnet aber gleichzeitig Tür und Tor für potenzielle Angreifer, die Schwachstellen im Code ausnutzen könnten.
Lizenzierung: Freiheit versus Beschränkung
Linux punktet durch seine extreme Zugänglichkeit in Bezug auf Entwicklungsmöglichkeiten. Doch damit geht auch eine spezielle Lizenzierung einher.
Mit der GPL-Lizenz dürfen Nutzer das Betriebssystem verändern, neu veröffentlichen oder sogar verkaufen – solange sie den Code zur Verfügung stellen.
Ganz anders sieht es bei Microsoft aus: Der Windows-Code steht nicht zur Verfügung und jede Lizenz darf nur auf einem einzigen Computer verwendet werden.
Softwareinstallation: Zentralisiert oder chaotisch?
In puncto Installation neuer Programme haben viele Linux-Distributionen einen klaren Vorteil gegenüber Windows. Bei ersterem gibt es oft einen zentralisierten Ort für Anwendungsinstallationen, was das Hinzufügen und Entfernen von Programmen deutlich vereinfacht.
Unter Windows hingegen müssen Nutzer oft selbst wissen, wo sie die gewünschte Anwendung finden. Nach dem Download muss dann eine .exe-Datei ausgeführt werden, um die Installation zu starten.
Ein Prozess, der bei weitem nicht so nahtlos ist wie unter Linux.
Die Zielgruppe: Power-User versus Durchschnittsanwender
Linux richtet sich in erster Linie an technikaffine Nutzer, die genau wissen, was sie tun. Sobald man einmal den Luxus der Kontrolle erlebt hat, den Linux bietet, gibt es kein Zurück mehr.
Für durchschnittliche Benutzer hingegen kann Windows oft ausreichend sein. Sie möchten im Internet surfen oder E-Mails schreiben – tiefgreifende Kenntnisse über ihr Betriebssystem sind dafür nicht notwendig.
Support: Community versus kommerzieller Service
In Sachen Support haben beide Systeme ihre Stärken und Schwächen. Während Linux keine dedizierte Hotline bietet, verfügt es über eine riesige Community mit zahlreichen Foren und spezialisierten Websites für Hilfe und Unterstützung.
Windows als kommerzielles Produkt bietet dagegen einen engagierten Supportservice. Allerdings nur gegen Bezahlung einer Lizenzgebühr.
Hardwarekompatibilität: Ein schwieriges Feld
Sowohl bei Linux als auch bei Windows kann die Hardwareunterstützung problematisch sein. Früher mussten Linux-Nutzer ihre Hardwarekomponenten oft manuell auswählen, während bei Windows in der Regel alles funktionierte, was angeschlossen wurde.
In den letzten Jahren hat sich die Situation jedoch verbessert. Vor allem für Linux-Nutzer.
Dank einer engagierten Entwicklergemeinschaft ist das Betriebssystem heute wesentlich benutzerfreundlicher als früher.
Fazit: Welches System ist das richtige?
Am Ende des Tages hängt die Wahl des passenden Betriebssystems stark vom individuellen Anwendungsfall ab. Alltagsnutzer haben möglicherweise keinen Bedarf an einem Linux-System und könnten von dessen Freiheiten sogar überfordert sein.
Unternehmen und Dienstleister dagegen profitieren oft von der Flexibilität und Kontrolle, die Linux bietet.