Signal will in den Videokonferenz-Markt
Der Messenger-Dienst Signal will bekannten Videokonferenz-Anbietern jetzt ernsthafte Konkurrenz machen. Was kann er, das andere Anbieter nicht schon haben?
Der verschlüsselte Messenger-Dienst Signal erweitert sein Angebot um neue Videokonferenz-Funktionen. Damit zielt der Dienst besonders auf Unternehmen und Organisationen ab.
Die Aktualisierung bringt Features wie «Hand heben», Teilnehmerlisten und verbesserte Moderation. Signal möchte in direkte Konkurrenz zu etablierten Diensten wie Microsoft Teams und Zoom treten.
Dies berichtet das deutsche Technologieportal «Heise». Die neuen Funktionen sollen bald für alle Nutzer verfügbar sein.
Anruflinks und erweiterte Teilnehmerzahl
Laut dem Digitalmagazin «t3n» können Nutzer künftig Links für Videoanrufe erstellen und verschicken. Meetings sollen dann für bis zu 50 Teilnehmende möglich sein.
Ausserdem wird es möglich, eine grössere Anzahl von Personen in eine Konferenz einzuladen. Die Anruflink-Funktion bietet laut Signal eine sichere Ende-zu-Ende-Verschlüsselung.
Dies gilt für Sprach- und Videoanrufe sowie für die erstellten Links selbst. Personen, die den Link erstellen, können auswählen, ob sich Teilnehmer einfach so dazuschalten können oder sie erst zugelassen werden müssen.
Konkurrenz zu etablierten Anbietern
Signal will damit die direkte Konkurrenz wie Microsoft Teams und Zoom herausfordern. Das Technologieportal «ComputerBase» weist allerdings darauf hin, dass verschlüsselte Videokonferenzen mit bis zu 40 Teilnehmenden schon länger bei anderen Diensten zu bekommen waren.
Und auch die von Signal als neu angekündigten Funktionen wie «Hand heben» und Emoji-Reaktionen sind bereits von anderen Videokonferenz-Anbietern bekannt. Signal zufolge sollen sie nun vor allem bei grösseren Gruppen externen Zuhörern die Kommunikation vereinfachen.
Schliesslich lässt sich bereits seit Längerem auch der eigene Bildschirm für Präsentationen mit den anderen Teilnehmern im Rahmen einer Videokonferenz teilen. Auch das wäre also nicht neu.
Datenschutz als Alleinstellungsmerkmal
Ein mögliches Alleinstellungsmerkmal von Signal könnte jedoch der Datenschutz sein. Anders als beispielsweise Zoom verzichtet Signal bislang gänzlich auf KI-Funktionen.
Seit Februar dieses Jahres ist es in Signal zudem möglich, die eigene Telefonnummer zu verbergen.
Für jene, die insbesondere bei vertraulichen Gesprächen auf Nummer sicher gehen wollen, könnten das klar überzeugende Argument für diesen Anbieter sein.