Rekordstrafe für LinkedIn von 310 Millionen Euro
Wegen Datenschutzverstössen muss die Social-Media-Plattform LinkedIn eine Rekordsumme an Bussgeld einlösen. Umgerechnet sind das 290 Millionen Franken.
Die irische Datenschutzaufsichtsbehörde DPC Ireland hat gegen das Business-Netzwerk LinkedIn ein Bussgeld in Höhe von 310 Millionen Euro verhängt. Dies berichtet «heise».
Der Grund: unrechtmässige Datenverarbeitungsvorgänge bei der Analyse von Nutzerverhalten und gezielter Werbung. Die Strafe resultiert aus einem Verfahren, das 2018 von der französischen Digitalbürgerrechtsorganisation La Quadrature du Net initiiert wurde.
Die DPC stellte drei unterschiedliche Verstösse gegen die Datenschutzgrundverordnung fest. LinkedIn muss nun seine Datenverarbeitungen DSGVO-konform durchführen.
Hintergründe und Reaktionen
Das Online-Netzwerk LinkedIn gehört zum US-Konzern Microsoft. Die Zuständigkeit der irischen Behörde ergibt sich aus dem Europahauptsitz von LinkedIn in Irland.
Die Entscheidung wurde im Europäischen Datenschutzausschuss im Mai vorgelegt. Dort gab es keine Einwände gegen die Strafe.
LinkedIn kann nun die Überprüfung der Entscheidung durch irische Gerichte beantragen.
Auswirkungen auf die Branche
Der Fall LinkedIn reiht sich in eine Serie von Datenschutzverstössen grosser Tech-Unternehmen ein. LinkedIn selbst berichtet über hohe Bussgelder in der Branche etwa gegen Meta und Clearview AI im September.
Diese Fälle zeigen, dass Datenschutzbehörden zunehmend härter gegen Verstösse vorgehen. Experten warnen vor einem möglichen Domino-Effekt.
Unternehmen könnten in Zukunft verstärkt auf die Einhaltung von Datenschutzrichtlinien achten.
Saftige Strafe: Hunderte Millionen
Die Höhe der Strafe gegen LinkedIn ist bemerkenswert. Sie übersteigt deutlich die Summen, die in anderen aktuellen Fällen genannt werden.
So berichtet LinkedIn über einen Dachfonds des Online-Vermögensverwalters LIQID, der 130 Millionen Euro einsammelte. Es bleibt abzuwarten, wie LinkedIn auf die Strafe reagieren wird.
Eine mögliche gerichtliche Überprüfung könnte weitere Klarheit in Bezug auf die Auslegung der DSGVO bringen. Die Tech-Branche wird die Entwicklungen in diesem Fall genau beobachten.
Ausblick und Konsequenzen
Die Entscheidung der irischen Datenschutzbehörde könnte richtungsweisend für zukünftige Fälle sein. Unternehmen müssen ihre Datenverarbeitungspraktiken möglicherweise überdenken.
Die Einhaltung der DSGVO wird zunehmend zu einem kritischen Faktor für den Geschäftserfolg.