Kostspielig und peinlich: Die 4 grössten Software-Pannen

Björn Schneider
Björn Schneider

Am 16.10.2024 - 06:06

Kleinere Bugs und Software-Pannen sind Alltag für jeden Entwickler. Doch manche Fehler bedrohen das Leben von Menschen – und kosten mitunter Unmengen an Geld.

Warndreieck bei Nacht
Softwarefehler und Systempannen können dramatische Auswirkungen haben. Je länger sie unentdeckt bleiben, desto schwerer sind meist die Konsequenzen. - Depositphotos

Schon der Gedanke an einen kleineren Software-Fehler kann Entwicklern und Projektmanagern kalte Schweissperlen auf die Stirn treiben. Bei grösseren Pannen sind die Folgen unabsehbar, immerhin geht es um modernste Technik und eine komplexe IT, die dahintersteht.

Ein «Fehler im System» kann nicht nur kostspielig und schwierig zu beheben sein, sondern auch äusserst peinlich. Entweder für den Verursacher oder das ganze Unternehmen.

Hier präsentieren wir Ihnen die grössten Software-Katastrophen aller Zeiten. Was lief schief und welche Folgen hatten die Programm-Pannen?

Die Angst der Unternehmen vor Bugs

Doch zunächst schauen wir uns an, wieso Unternehmen Software-Bugs und IT-Ausfälle so sehr fürchten. Denn die Angst der Firmen vor Fehlern dieser Art ist berechtigt.

Daumen zeigt nach unten
Gar nicht gut: IT-Pannen und grosse Systemausfälle sind imstande, ganze Märkte oder Regionen der Welt in Aufruhr zu versetzen. - Depositphotos

Zunächst einmal gibt es die direkt entstehenden Kosten für Entwickler und Softwarespezialisten zur Behebung des Problems. Hinzu kommen Ausfallzeiten, verlorene Daten und entgangene Transaktionen sowie ein entstandener Imageschaden – bis hin zum kompletten Imageverlust.

Jedes Unternehmen, bei dem es zu einem schlimmen Software-Fehler kommt, büsst an Glaubwürdigkeit ein. Langfristige finanzielle Verluste oder gar Insolvenzen können die Folge sein.

Vom Weltraum bis zum Computerwurm

Der Fall der Mariner 1 Raumsonde von 1962 ist ein Beispiel für eine solche kostspielige Software-Panne. Ein fehlendes Minuszeichen in einer Codezeile führte dazu, dass falsche Leitsignale an das Raumschiff gesendet wurden.

Die Kontrolle über die Rakete ging verloren, kurz darauf wurde der Selbstzerstörungsmechanismus ausgelöst. Die Kosten beliefen sich damals auf mehr als 18 Millionen Dollar.

Auch der Morris-Wurm von 1988 gehört zu den teuersten Softwarefehlern aller Zeiten, verursacht durch einen einzelnen, 23-jährigen Studenten. Durch einen Bug verbreitete sich der Computerwurm sehr schnell und liess tausende Computer abstürzen – am Ende stand ein Schaden von 10 Millionen Dollar.

Pannen-Bitcoin-Software und «War Games»

Mt. Gox war Anfang der 2010er Jahre die grösste Bitcoin-Börse der Welt. 2014 kam es zu mehreren Software-Fehlern, die letztlich das Ende des digitalen Handelsplatzes einläuteten. Durch den Fehler entstanden Transaktionen, die nie vollständig eingelöst werden konnten, zudem gingen Bitcoins in Millionenwert verloren.

Nie stand man einem eskalierenden Kalten Krieg so nah wie im Jahr 1983. Ausgelöst durch den Fehler eines sowjetischen Raketenfrühwarnsystems.

Danger-Warnschild
1983 meldete das Frühwarnradar der Sowjetunion den Start einiger Interkontinentalraketen von US-Stützpunkten aus. Ein Fehlalarm. - Depositphotos

Dieses meldete fünf ballistische Raketen, die die USA angeblich auf Russland abgeschossen hatten – ein Fehler im System. Die Software verwechselte Raketen mit harmlosen Sonnenreflektionen auf Wolken am Himmel.

Diese Beispiele zeigen eindrucksvoll, wie verheerend IT-Pannen und Software-Bugs sind und welche weitreichenden Folgen sie haben können. Sie unterstreichen die Notwendigkeit eines funktionierenden Kontrollsystems, einer sorgfältigen Fehlerbehebung und allumfassender Aufarbeitung.

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