Modemarke Mango wirbt jetzt mit KI-Models

Juli Rutsch
Juli Rutsch

Am 06.08.2024 - 11:03

Hier sind nur die Klamotten echt: Die Kampagne samt Models für die Teenie-Linie «Sunset Dream» sind komplett am Computer entstanden. Was halten wir davon?

Modelfoto Kleidung Sommer
Dieses Model ist echt – aber nur auf dem Bild. Im wirklichen Leben werden wir diesem KI-Wesen niemals begegnen können. - Mango

Die spanische Modekette Mango hat eine radikale Wende in der Werbeindustrie eingeleitet. Mit ihrer neuesten Kollektion «Sunset Dream» setzt das Unternehmen voll und ganz auf KI-generierte Models.

Diese digitalen Schönheiten sind nicht nur kostengünstiger, sondern sehen «wirklichen» Menschen zum Verwechseln ähnlich. Ein neues Paradigma, das die gesamte Branche verändern könnte.

Das einzig echte ist: die Kleidung

Nur die Kleidungsstücke sind echt – alles andere ist Produkt der künstlichen Intelligenz. Und nicht nur die Models «selbst» wurden von einer KI erschaffen.

Werbefoto Modekollektion KI Kunst Frauen
Das Modelabel Selkie hatte ebenfalls bereits KI eingesetzt. Aber nicht nur bei den Models, sondern auch beim Design der Kollektion. Das kam bei den Kunden jedoch gar nicht gut an. - Selkie

Das gilt auch für die Fotos der Kampagne: Zwar wurde jedes einzelne Stück aus der Kollektion noch einzeln abfotografiert – das «Anziehen» der KI-Damenkörper und ihre Verortung in einem «Ort» des «Shootings» sind Beweise echter KI-Kunst.

... und das ist erst der Anfang!

Mango ist die erste grosse Marke, die sich KI für ihre Werbekampagne voll und ganz auf KI verlässt. Und dies ist erst der Anfang eines ambitionierten Plans.

In den nächsten zwei Jahren will das Unternehmen diese Technologie gezielt einsetzen, um seine Gewinne zu steigern. Die Folgen für die Branche könnten enorm sein.

Während echte Models Aufträge verlieren, hofft Mango darauf, seine Gewinne zu optimieren. Schliesslich fallen keine Kosten mehr für teure Spitzenmodelle, Staff und Shootings an.

Bedrohung oder Herausforderung?

Experten der Branche wittern grosse Gefahr am Horizont. Dass künstlich erschaffene Models schon jetzt derart realistisch aussehen, damit hätten viele nicht gerechnet – man meinte, noch Jahre zu haben, bis es so weit wäre.

Nahaufnahme KI-Modell Kampagne Mango
Wie ein echtes Model sieht diese junge Frau aus. Nur, dass sie am Computer erschaffen wurde. - Mango

Was das für die Zukunft von Model-Agenturen heisst, ist kaum abzusehen. Allerdings sehen nicht alle Vertreter der Branche die Situation mit Sorge.

Was für die einen ein Schock, sehen andere als Herausforderung, um nicht zu sagen Chance für die gesamte Branche – um nicht einfach Models, sondern sich selbst ganz neu zu erschaffen.

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