Vorsicht vor Allmachtsfantasien: Hier lauern Gefahren durch KI
Immer wieder wird davor gewarnt, die Gefahren und Risiken von KI zu unterschätzen. Was ist dran? Wem oder wie könnte KI schaden?
Die künstliche Intelligenz (KI) wird als innovativ und weltverändernd gefeiert. Und das seit vielen Monaten, in und von fast jeder Branche.
Doch die Technik birgt, laut führenden Experten wie Wissenschaftlern, auch erhebliche Risiken. Wir blicken in diesem Beitrag ausnahmsweise einmal nicht auf die Vorzüge und Chancen dieser Technologie – sondern auf das Gefahrenpotenzial.
Selbst KI-Miterfinder warnt vor Gefahren
Mit der zunehmenden Verbreitung und Weiterentwicklung von KI werden die Warnungen vor ihren potenziellen Gefahren immer lauter. Diese Technik sei intelligenter als wir Menschen und in der Lage, die Kontrolle zu übernehmen.
Das sagt kein Geringerer als Geoffrey Hinton, bekannt für seine grundlegende Arbeit an maschinellem Lernen und neuronalen Netzwerk-Algorithmen. Hinton gilt als einer der «Urväter der KI».
Und der britische Informatiker und Kognitionspsychologe geht noch weiter. Die Menschheit müsse sich darüber Gedanken machen, wie man diese potenzielle maschinelle Allmacht verhindert könne.
Tech-Giganten forderten Stopp grosser KI-Experimente
Hinton ist damit nicht allein. Elon Musk (Tesla, Space X) sowie 1000 weitere Tech-Riesen haben in einem offenen Brief 2023 dazu aufgerufen, grosse KI-Experimente auszusetzen.
Sie warnen davor, dass diese Technologie erhebliche Risiken für Gesellschaft und Menschheit bereithalte. Deshalb forderten sie eine «KI-Pause» und einen Stopp der ständigen Erweiterungen und Verbesserungen.
Doch welche konkreten Gefahren sind es eigentlich genau, vor denen gewarnt wird? Neben der mangelnden Transparenz, die zu Unsicherheit und Misstrauen führt, wären da vor allem zwei zu nennen.
Jobverlust durch Automatisierung?
Ein drängendes Problem ist die Automatisierung von Arbeitsplätzen durch KI. Etwa in Branchen wie Marketing, Fertigung und Gesundheitswesen.
Bis 2030 könnten, Schätzungen zufolge, bis zu 30 Prozent der aktuell geleisteten Arbeitsstunden automatisiert werden. Mit besonders schweren Auswirkungen auf Arbeitnehmer mit niedrigem Einkommen.
«Soziale Manipulation» durch KI-Algorithmen
Zum zweiten stellt die soziale und mediale Manipulation eine echte Gefahr dar. Politiker nutzen Plattformen zur Verbreitung ihrer Ansichten, während Algorithmen dazu beitragen, unpassende oder irreführende Inhalte unter die Smartphone-abhängige Menschheit zu bringen.
Beispiel TikTok: Die Plattform stützt sich auf KI-Algorithmen, die Feeds mit Inhalten füllen, welche sich auf das bisherige Nutzungsverhalten des Users beziehen. Das Problem: Schädlicher Content, Desinformation wie Fake News bleiben ungefiltert drin.
Die Kenner der Branche zählen viele weitere Punkte auf. So ist zu hoffen, dass die öffentliche Diskussion bald mitreden will – und der Hype einem reflektierten und verantwortlichen Umgang mit diesem spannenden Tool Platz machen wird.