Der Gazakrieg zeigt, wie KI die Kriegsführung verändert

Björn Schneider
Björn Schneider

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Der Gazakrieg führt vor Augen, wie KI auch in kriegerischen Auseinandersetzungen zum Einsatz kommt. Zum Beispiel, um geeignete Angriffsziele zu berechnen.

Brennendes Haus im Gazastreifen
KI prägt die künftige Kriegsführung und hat diese bereits in Ansätzen verändert. Beispiel: die KI, die Israels Bombardierung im Gazastreifen lenkt. - Depositphotos

Künstliche Intelligenz (KI) kommt auch beim Militär zum Einsatz. In welchem Ausmass, das zeigen der Gazakrieg und eine Information, die vor wenigen Wochen aufhorchen liess.

Demnach setzte die israelische Armee während ihrer Bombardements in Gaza eine bisher unbekannte, künstlich intelligente Datenbank ein. Diese konnte aufgrund vermeintlicher Verbindungen zu Hamas bis zu 37'000 potenzielle Ziele erkennen.

Lavender: Krieg am Rechner

Schon länger bekannt ist Israels KI-System Lavender, das im Krieg Anwendung findet. Die Israelis nutzen die KI, um den Aufenthaltsort mutmasslicher Hamas-Militärs eindeutig zu erkennen.

Die Israelis entwickelten ihr KI-System Lavender, um mutmassliche Hamas-Militärs zu identifizieren und zu orten.
Die Israelis entwickelten ihr KI-System Lavender, um mutmassliche Hamas-Militärs zu identifizieren und zu orten. - Depositphotos

Das System visiert damit mögliche Aufenthaltsorte von «Feinden» an. Das geschieht mithilfe ungeheurer Mengen an gesammelten Daten und durch Auswertungen.

Lavender wurde von der Elite-Einheit 8200 des israelischen Verteidigungsministeriums entwickelt. Diese Unit ist vergleichbar mit der NSA in den USA oder dem GCHQ in Grossbritannien.

Kritik am Einsatz von KI im Krieg

Maschinelles Lernen und KI zur Identifizierung von Zielen während kriegerischer Handlungen? Die KI-Technologie hat damit endgültig die Kriegsschauplätze erreicht.

Der Einsatz leistungsfähiger KI-Systeme durch Israel wirft zum einen zahlreiche rechtliche und moralische Fragen auf. Gleichzeitig definiert er das Verhältnis zwischen Militär und Maschinen grundlegend neu.

Kritiker argumentieren etwa, dass man die Tatsache, dass statistischen Mechanismen und Maschinen mehr Vertrauen geschenkt würde als Soldaten, hinterfragen müsse. Und diskutiert wird weiterhin die mögliche Fehleranfälligkeit der Anwendungen (Stichwort: Kollateralschäden).

KI im militärischen Einsatz: Wie sieht die Zukunft aus?

Analysten und Beobachter rechnen damit, dass der Markt für militärische KI-Systeme in den kommenden Jahren sehr schnell wachsen wird. Dabei ist es nicht neu, dass Militärs KI-Waffensysteme und neue Technologien verwenden.

Militärroboter
Militärroboter und Hightech-Waffen kommen in Kriegen seit vielen Jahren zum Einsatz. - Depositphotos

So nutzt etwa das israelische Militär moderne Technologien wie maschinelles Lernen schon seit 2021. Und hoch entwickelte Militärroboter sind seit vielen Jahren Bestandteil des Waffenarsenals unzähliger Staaten weltweit.

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