Verbraucherschützer warnen: Smarte Fritteusen aus China lauschen mit

Juli Rutsch
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Am 01.12.2024 - 15:31

Verbraucherschützer warnen vor smarten Küchengeräten, die übermässig Daten sammeln und nach China senden. Besonders Heissluftfritteusen stehen im Fokus.

Fritteuse Smart Home
Verbraucherschützer aus Grossbritannien haben herausgefunden, dass smarte Fritteusen Daten der Nutzer ausspionieren. (Symbolbild) - Depositphotos

Britische Verbraucherschützer haben alarmierende Entdeckungen gemacht. Sie untersuchten smarte Geräte auf Datenschutzrisiken.

Dabei stiessen sie auf überraschende Ergebnisse bei Heissluftfritteusen.

Datensammlung bei Küchengeräten

Die smarten Küchengeräte aus China belauschen die Nutzer und senden die Daten an China weiter. Drei Hersteller sollen besonders betroffen sein: Xiaomi, Aigostar und Cosori.

Die Apps dieser Fritteusen verlangten Zugriff auf den Standort des Nutzers. Zudem forderten sie die Erlaubnis für Audioaufnahmen.

Fritteuse Smart Home
Verbraucher sollten vorsichtig sein mit Heissluftfritteusen aus China. - Depositphotos

Besonders auffällig war das Verhalten der Xiaomi-Fritteuse: «Golem» berichtet, dass die App je nach Standort Verbindungen zu Werbenetzwerken aufbaute. Darunter waren Facebook, Tiktok und Tencent.

Datenübermittlung nach China

Die Aigostar-Fritteuse ging noch einen Schritt weiter. Bei der Einrichtung fragte sie nach persönlichen Daten. Geschlecht und Geburtsdatum des Nutzers wurden abgefragt – wenn auch freiwillig.

Sowohl Xiaomi als auch Aigostar übermittelten personenbezogene Daten nach China. «Golem» zufolge stand dies in den Datenschutzbestimmungen.

Doch die wenigsten Nutzer lesen diese aufmerksam durch.

Verbraucherschützer alarmiert

Die britischen Verbraucherschützer von Which sind nun gewarnt. Sie stellten fest, dass die Datenerfassung oft übermässig war.

Sie ging weit über die notwendige Funktionalität der Produkte hinaus. Die Organisation fordert nun mehr Priorität für den Datenschutz.

Reaktionen der Hersteller

Die Hersteller reagierten unterschiedlich auf die Vorwürfe: Aigostar gab keine Stellungnahme ab, Cosori betonte die Wichtigkeit des Datenschutzes. Ohne detaillierte Prüfberichte wollte das Unternehmen jedoch nicht weiter kommentieren.

Xiaomi bezeichnete den Datenschutz als einen seiner «Grundwerte». Das Unternehmen versicherte, sich an geltende Gesetze zu halten.

Bestimmte Funktionen seien nur in ausgewählten Märkten wie China aktiv. Die Audioaufzeichnung in der Xiaomi-App sei nicht für die untersuchte smarte Fritteuse vorgesehen.

Weitere betroffene Geräte

Neben Heissluftfritteusen untersuchte Which auch andere smarte Geräte. Darunter waren Fernseher, Lautsprecher und Smartwatches verschiedener Hersteller.

Smart-Watch innere Uhr
Auch Smart Watches aus China sollen sensible Daten von Kunden weitergeben. - Unsplash

Unter den Smartwatches schnitt die Huawei Ultimate am schlechtesten ab. Sie forderte neun «riskante» Berechtigungen auf dem Telefon des Nutzers.

Bei Smart-TVs verlangten sowohl Hisense als auch Samsung beim Einrichten eine Postleitzahl des Nutzers. Samsungs mobile TV-App forderte sogar acht «riskante» Telefonberechtigungen vom Nutzer.

Forderungen der Verbraucherschützer

Die Verbraucherschützer fordern von Unternehmen, dem Datenschutz eine höhere Priorität einzuräumen. Sie kritisieren, dass die Datenerfassung oft weit über das Notwendige hinausgeht.

«Der Standard» berichtet, dass bei manchen Geräten riskante Zustimmungen nötig waren, ansonsten wurden sämtliche smarte Funktionen deaktiviert. Dies sei besonders bei günstigen Smartwatches aus China der Fall.

Die gesetzlich vorgeschriebene Information zur Dauer von Sicherheitsupdates fehlte bei einigen Geräten völlig. Die Verbraucherschützer sehen hier dringenden Handlungsbedarf.

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