Uno warnt: Tether wird auch für Geldwäsche genutzt
Die Uno warnt vor einer alarmierenden Entwicklung in der Welt der Kryptowährungen. Besonders der Tether-Token ist dabei ins Visier geraten.
Die Kryptowährung Tether soll vermehrt als Zahlungsmethode für Betrüger und Instrument der Geldwäsche im südostasiatischen Raum genutzt werden. Dies geht aus einem Bericht hervor, den das Uno-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung veröffentlicht hat.
Demnach steht Tether im Zentrum eines boomenden Betrugsgeschäfts, bei dem unter anderem falsche romantische Beziehungen aufgebaut werden, um an das Geld ahnungsloser Opfer zu gelangen.
Rasanter Anstieg von High-Speed-Geldwäsche
In jüngster Zeit haben Strafverfolgungsbehörden und Finanzermittlungsstellen einen rapide zunehmenden Einsatz spezialisierter «Schnellwaschteams» gemeldet. Diese haben sich auf den Umgang mit Tether spezialisiert.
Gleichzeitig hat die rasante Entwicklung von Kryptowährungen dazu geführt, dass organisierte Verbrechersyndikate in Südostasien verstärkt illegale Online-Casinos nutzen – und in deren Dunkel ihre illegal erworbenen Mittel sauberwaschen.
Parallelbanking dank neuer Technologien
«Organisiertes Verbrechen hat dank neuer Technologien ein paralleles Bankensystem geschaffen.
Die unkontrollierte Ausbreitung von Online-Casinos in Kombination mit Kryptowährungen hat das kriminelle Ökosystem der Region befeuert», warnt Jeremy Douglas vom Uno-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung in einer Pressemitteilung.
Attraktivitätsbonus: Stablecoin
Tether ist eine sogenannte Stablecoin, also eine Kryptowährung, deren Wert an eine harte Währung gekoppelt ist, um Preisschwankungen zu minimieren. Im Falle von Tether ist dies der US-Dollar.
Der Uno-Bericht stellt fest, dass die Behörden in den letzten Jahren mehrere Geldwäschenetzwerke zerschlagen haben, die vor allem für die Verschiebung illegaler Tether-Gelder verantwortlich waren.
Zwar wurden Kontrollen digitaler Vermögenswerte in den USA und anderswo zunehmend verschärft. Das hindert kriminelle Gruppen bisher jedoch nicht daran, weiterhin auf Tether-Token als effektive Methode zur Geldbewegung zu setzen.
Regulierungen hinken hinterher
Übrigens hat Tether, trotz des alarmierenden Berichts der Uno, bisher nicht auf eine Anfrage nach Stellungnahme reagiert. Im vergangenen November kündigte das Unternehmen jedoch an, US-Behörden zur Prävention illegaler Aktivitäten mit ins Boot zu holen.
Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist, dass Tether schon im letzten Jahr unter die Lupe der Regulierungsbehörden wegen seiner Vermögensverwaltung und Verbindungen zu Finanzinstituten geraten. Die Commodity Futures Trading Commission warf dem Unternehmen vor, irreführende Aussagen über seine Dollar-Reserven gemacht zu haben.
Eine Anschuldigung, die Tether damals mit einer Zahlung von 41 Millionen Dollar beilegte.