Peter Todd taucht nach Bitcoin-Doku unter
HBO hat in einer Dokumentation erklärt, der Bitcoin-Erfinder Satoshi Nakamoto sei der Kanadier Peter Todd. Nun ist dieser untergetaucht – und zwar aus Angst.

Die HBO-Dokumentation «Money Electric: The Bitcoin Mystery» hat eine kontroverse Debatte über die Identität des Bitcoin-Erfinders Satoshi Nakamoto ausgelöst. Im Zentrum steht der kanadische Programmierer Peter Todd.
«Wired» berichtet, dass Todd nach der Ausstrahlung der Dokumentation untertauchen musste. In einer E-Mail an das Magazin beschreibt Todd die Folgen dieser Veröffentlichung.
Unter anderen sei sein E-Mail-Postfach mit Bitten um finanzielle Unterstützung überflutet worden. Todd fühlt sich bedrängt und fürchtet um seine Sicherheit.
Auch falscher Reichtum weckt Aufmerksamkeit
Todd erklärt in der E-Mail an «Wired»: «Wenn man fälschlicherweise behauptet, normale Leute mit normalem Vermögen seien aussergewöhnlich reich, setzt man sie offensichtlich Bedrohungen wie Raub und Entführung aus.»

Diese Befürchtung sei der Hauptgrund für sein Untertauchen. Todd sieht die anhaltende Belästigung als potenziellen Dauerzustand.
Laut «Business Insider» werden dem anonymen Satoshi Nakamoto Bitcoin im Wert von etwa 70 Milliarden US-Dollar zugerechnet (gut 60 Milliarden Schweizer Franken). Dies erklärt die plötzliche Aufmerksamkeit für Todd.
Todd zur Bitcoin-Gründer-Theorie: «Lächerlich»
Todd weist die Behauptungen des Filmemachers Cullen Hoback vehement zurück. Er bezeichnet die Theorie als «lächerlich», wie «Wired» berichtet.
In der Dokumentation präsentiert Hoback als Hauptbeweis einen Forenbeitrag von 2010. Darin soll Todd einen Kommentar von Nakamoto so fortgesetzt haben, als wäre es sein eigener.

Hoback interpretiert Todds Dementi als Teil einer «vielschichtigen Irreführung». Er bleibt von der Richtigkeit seiner Schlussfolgerungen überzeugt.
Auswirkungen auf die Krypto-Community
Die Enthüllungen haben die Krypto-Gemeinschaft in Aufruhr versetzt. «Block-builders» allerdings beruhigt: Die in der Dokumentation präsentierte Beweiskette habe Experten nicht überzeugen können.
Meredith Patterson, Witwe des Kryptographen Len Sassaman, teilt die Erfahrungen mit Todd. Ähnlich wie dieser hatte sie Bettelschreiben erhalten, nachdem ihr verstorbener Mann als möglicher Satoshi gehandelt worden war.