HotGestures: Mit Fingerzeig zur virtuellen Meisterleistung
Eine Handbewegung genügt, um Objekte in einer virtuellen Umgebung zu manipulieren. Forscher aus Grossbritannien und KI arbeiten dafür Hand in Hand zusammen.
Stellen Sie sich vor, mit einer einfachen Handbewegung könnten Sie ein Objekt nach Belieben manipulieren. Klingt nach Science-Fiction, ist aber bereits Realität – zumindest virtuelle Realität (VR).
Forscher aus Grossbritannien haben dazu ein neues System namens «HotGestures» entwickelt. Es ermöglicht Nutzern, schnelle Handbewegungen auszuführen, damit Tools zu wählen und Objekte in virtuellen Umgebungen zu gestalten.
Bisherige VR-Systeme erlauben es den Nutzern zwar auch schon, Tools aus einem Menü auszuwählen und so neue Objekte oder Bilder zu erstellen. Doch dieser Prozess ist immer noch umständlich und kostet Zeit.
Einfachheit trifft auf Vielseitigkeit
Das Team um Per Ola Kristensson von der Universität Cambridge hatte daher die Idee für ein neuartiges System. Der Benutzer macht nur eine einfache Handgeste, um anzuzeigen, was er mit den Gegenständen in der VR beabsichtigt.
Der ins Headset integrierte Handtracker sendet kontinuierlich Beobachtungen über Finger- und Handbewegungen des Benutzers ans HotGestures-System. Anschliessend wertet die künstliche Intelligenz diese Bewegungen aus und sagt voraus, welches Tool der Benutzer verwenden möchte.
Die Nutzer können mit HotGestures auch mehrstufige Gesten ausführen. Beim Handzeichen für einen Stift markiert der Abstand zwischen den Fingern die gewünschte Breite des Stiftstrichs.
Erfolgreicher Praxistest: HotGestures im Einsatz
In einer Studie testeten 16 Probanden das neue System. Sie erhielten eine Videodemonstration zu HotGestures und konnten zehn verschiedene Handgesten üben, bevor sie beurteilten, wie viel einfacher das System ist.
Die Ergebnisse zeigten, dass die Verwendung des Gestenmodus bei den meisten Aktionen schneller war als die Auswahl über das Menü. Das galt insbesondere beim Zeichnen mit dem Stift oder beim Duplizieren von Objekten.
Wissenschaftler sehen einer breiteren Akzeptanz dieses Ansatzes in der VR-Welt entgegen. Mit frei verfügbarem Quellcode und Daten ist die Hoffnung berechtigt, dass sich hier ein Standardweg für viele eröffnen wird ...