So versteckt Google Chrome bald Ihre IP-Adresse

Juli Rutsch
Juli Rutsch

Am

Der weltweit beliebteste Webbrowser rüstet auf und plant, die IP-Adressen seiner Nutzer vor Websites zu verbergen – ganz ohne VPN.

Funktioniert Chrome bald als VPN Client?
Funktioniert Chrome bald als VPN Client? - Depositphotos

Google arbeitet intensiv an seiner neuen Funktion «IP Protection», um das sogenannte Cross-Site-Tracking einzudämmen. Dabei werden Nutzer und deren Aktivitäten über ihre IP-Adressen nachverfolgt.

Eine Methode des heimlichen Trackings, die noch tückischer sein könnte als herkömmliche Cookies.

Von wegen Cookie-Monster: Die neue Bedrohung heisst IP

Denn anders als bei Cookies gibt es kaum Möglichkeiten, Seiten daran zu hindern, Benutzer über ihre IPs wiederzuerkennen. Und diese mit ihren Aktivitäten in Verbindung zu bringen.

Mit der neuen Funktion von Google Chrome würde eine Art Proxy-IP erstellt werden. Das heisst, ausgewählte Websites könnten dann nicht mehr erkennen, wer sich auf Ihrer Seite tummelt.

Google will durch die neue Funktion heimliches Tracking verhindern.
Google will durch die neue Funktion heimliches Tracking verhindern. - Depositphotos

Brianna Goldstein, leitende Software-Ingenieurin bei Google hat dazu erklärt: Das Unternehmen bereitet sich gerade auf seine erste Beta für den IP-Schutz vor. Dieses Programm wird optional sein und zunächst nur Domains betreffen, die bereits im Besitz von Google sind.

Erste Tests am eigenen Leib: Googles Selbstversuch

Zu diesen gehören Google.com, Gmail und Google Ad Services. Mit anderen Worten: Google testet zunächst, wie gut seine IP-Blocker auf den eigenen Websites funktionieren, die Benutzer-IPs für das Cross-Site-Tracking registrieren.

Zunächst wird diese Funktion nur für US-basierte Adressen zugänglich sein. Sowie für Nutzer, die in ihrem Google-Konto auf Chrome eingeloggt sind.

Einige wenige werden automatisch für diesen ersten Test freigeschaltet.

Auf zu neuen Ufern: Die Zwei-Hop-Methode

Nach diesem ersten Test plant Goldstein zufolge den Einsatz einer «Zwei-Hop»-Methode. Quasi ein Proxy für den ursprünglichen Proxy, betrieben von einem externen Netzwerk.

Eine Frau tippt mit einem Stift auf einen Bildschirm, der eine Suchmaske zeigt.
Google will seine Chrome-Nutzer davor schützen, über Cookies hinaus nachverfolgt zu werden. - Depositphotos

Das Ziel dieser ganzen Aktion ist nicht etwa, die IPs der Nutzer vor sämtlichen Websites zu verbergen. Vielmehr geht es darum, sie speziell vor Traffic-Datenströmen zu schützen, die darauf abzielen, User über das gefürchtete Cookie hinaus nachzuverfolgen.

Keine Störung legitimer Operationen

Google versichert dabei ausdrücklich: Man entwickle dieses Feature so weiter, dass legitime Vorgänge nicht gestört würden. Googles Tests werden sehr wahrscheinlich fortgesetzt. Dann würde das Feature auch beginnen, mehr Domains Dritter durch den Google Proxy zu leiten.

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