Zahnprothesen: Roboter arbeitet 8-mal schneller als Zahnärzte
Perceptive hat ein KI-System entwickelt, das erstmals weltweit eine vollautomatische Zahnbehandlung an einem Menschen durchgeführt hat.
Automatisierte Roboter werden immer öfter nicht nur für die Industrie entworfen, sondern auch für die Medizin. Jetzt halten sie Einzug in die Zahnmedizin, wo sie darauf spezialisiert werden, Zähne selbstständig zu behandeln.
Eins der Unternehmen, das solche Roboter entwickelt, ist Perceptive. Diese Firma mit Sitz in Boston, USA, hat ein künstliches Intelligenzsystem entwickelt, das kürzlich die erste vollautomatische Zahnbehandlung an einem Menschen durchgeführt hat.
Der entsprechend spezialisierte Roboter erledigte die Arbeit achtmal schneller als sein menschlicher Kollege und läutet damit eine neue Ära in der Zahnmedizin ein.
Bye-bye Röntgenstrahlen!
Mittels eines handgehaltenen 3-D-Volumenscanners erstellt der Roboter ein detailliertes dreidimensionales Modell des Mundraums.
Dank optischer Kohärenztomografie (OCT) erfasst er Bilder von Zähnen, Zahnfleisch und sogar Nerven unterhalb der Zahnoberfläche. Ganz ohne gesundheitsschädliche Röntgenstrahlen!
15 Minuten statt 2 Stunden auf dem Zahnarztstuhl
Spezialisiert hat sich der Zahn-Roboter auf die Vorbereitung von Zähnen für Kronen-Behandlungen. Eine Prozedur, die normalerweise etwa zwei Stunden dauert und vom Patienten mindestens ebenso viele Zahnarztbesuche verlangt.
Der KI-geführte Bot von Perceptive hingegen benötigt dafür nur rund 15 Minuten. Also eine deutliche Zeitersparnis für den Patienten im Behandlungsstuhl.
Nach Angaben der Entwickler kann die Maschine auch bei aktiven Bewegungen des Patienten sicher arbeiten. Entsprechende Tests waren erfolgreich, was auf eine hohe Zuverlässigkeit und Sicherheit des Systems hindeutet.
Statt zum freundlichen Zahnarzt nun zum effizienten Bot?
Sich statt zum Zahnarzt in die «Hände» eines Roboters zu begeben, mag für die meisten von uns eine eher gewöhnungsbedürftige Vorstellung sein. Bisher hat das Systems keine Zulassung erhalten und ein genauer Zeitplan für seine Einführung steht ebenfalls aus.
Experten aber feiern schon sichtbare Vorteile einer solchen Technologie.
Darunter zum Beispiel kürzere Behandlungszeiten, weniger Belastungen für den Patienten bis hin zu potenziell niedrigeren Behandlungskosten.
