Welche Fragen die KI-Bewusstseinsdebatte aufwirft
Die Frage nach dem Bewusstsein von künstlicher Intelligenz (KI) galt lange als Tabu, doch die Zeiten haben sich geändert. Heute ist das Thema in aller Munde.
Mittlerweile sind selbst Tech-Giganten wie Google davon überzeugt, dass ihre Sprachmodelle ein Eigenleben entwickeln könnten. Doch trotz des wachsenden Interesses daran fehlt es oft an einem klaren Verständnis für die philosophischen und wissenschaftlichen Aspekte des KI-Bewusstseins.
Warum sollten wir uns überhaupt mit dem möglichen Bewusstsein von KIs auseinandersetzen? Der moralische Status einer KI hängt stark davon ab, ob sie bewusste Zustände erleben kann oder nicht.
Moralphilosophen stimmen aber häufig darin überein, dass das Vorhandensein von Bewusstsein bei einem Akteur Aufschluss über dessen moralischen Rechte liefert.
Das Dilemma des moralischen Status von KI
Leider gibt es wenig Einigkeit über die grundlegenden Fakten zur Natur des Bewusstseins. Das bedeutet, dass auch der moralische Status aktueller und zukünftiger KIs umstritten ist.
Hieraus ergibt sich ein grundsätzliches Problem: Wissenschaftler und Philosophen sind sich nicht einig über die Grundlagen des Bewusstseins. Der moralische Status einer KI hängt jedoch stark von diesen Fakten ab.
Während die Entwicklung der KI rasch voranschreitet, geht es mit dem Verständnis des Bewusstseins nur langsam voran.
Risiko einer moralischen Katastrophe?
Daher könnten wir sehr bald schon hochintelligente KIs bauen, die aber nicht in der Lage sind, ihren moralischen Status sicher zu bestimmen. Einige Philosophen warnen davor, dass dies zu einer Art «moralischer Katastrophe» führen könnte.
Wir könnten den Rechten von KIs entweder zu viel oder zu wenig Gewicht beimessen – beides hätte schwerwiegende Folgen. Für Fortschritte bei dieser Frage ist es daher unerlässlich, dass Forscher aus den Bereichen Philosophie, Neurowissenschaft und künstliche Intelligenz kooperieren.
Nur so kann ein gemeinsames Verständnis für die grundlegenden Definitionen und Probleme entstehen. Auch Lösungswege im Bereich des KI-Bewusstseins gilt es anhand dieser neuen Erkenntnisse aufzuzeigen.